Konzern glaubt an höhere Preise

Allianz erwartet Anstieg in der Schaden- und Unfallversicherung · Einheitliche Marke

Von Herbert Fromme, München Der Allianz-Konzern erwartet für 2008 zum ersten Mal seit Jahren wieder steigende Preise im Kerngeschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung. Im Jahr 2007 seien die Preise über die gesamte Gruppe noch um 0,6 Prozent gefallen, sagte Finanzchef Helmut Perlet. Für 2008 seien die Finanzchefs der einzelnen Länder verhalten optimistisch. „Wir erwarten einen Anstieg von 0,5 Prozent bis 1 Prozent“, sagte Perlet. Das gelte über alle Länder und Kundengruppen hinweg.

Damit wäre der seit drei Jahren anhaltende Preisdruck gebrochen, der sich in drastisch fallenden Prämien für die Autoversicherung und in der Industrieversicherung zeigt.

In der Schaden- und Unfallversicherung deckt die Branche Autos, Gebäude, Fabriken sowie Haftpflicht- und Unfallrisiken ab. Vom Konzernumsatz in Höhe von 103 Mrd. Euro – ein leichter Anstieg gegenüber den 101 Mrd. Euro des Vorjahres – entfielen unverändert 44 Mrd. Euro auf Schaden- und Unfall. Zum Konzerngewinn von 8 Mrd. Euro trug das Geschäftsfeld überproportional viel bei: 5,2 Mrd. Euro nach 4,7 Mrd. Euro.

Kommt es zu Preiserhöhungen, sichern sie der Allianz trotz abflachender Konjunktur die Basis für weiter hohe Gewinne. Allerdings macht sich der Trend bisher nur im Privatkundengeschäft bemerkbar. „Es ist deutlich, dass die Industrieversicherung auf der Preisseite erneut unter Druck ist“, sagte Konzernchef Michael Diekmann.

Die Allianz wird das „Zielbetriebsmodell“ des deutschen Konzernteils in allen wichtigen Märkten einführen und künftig weltweit unter der Marke Allianz agieren, sagte Diekmann. Damit werden auch in Märkten wie Frankreich, Italien oder USA die Vertriebsorganisationen von den Versicherungsunternehmen getrennt und in separaten Firmen geführt. Intern organisiert die Allianz die Verwaltung landesweit so weit wie möglich gemeinsam, während die einzelnen Versicherer auf der Produktseite nach wie vor selbstständig agieren.

Die Einführung sei in Deutschland noch nicht abgeschlossen, gestand Diekmann ein. „Da gibt es auch die eine oder andere Ecke, an der wir noch arbeiten müssen.“ Trotzdem sei es richtig, das Modell zu exportieren. „Die Grundprinzipien haben sich schon als sehr erfolgreich herausgestellt.“ In Deutschland kostet der Umbau 5700 Arbeitsplätze bei den Allianz-Versicherern oder 15 Prozent der Belegschaftsstärke. Man könne diesen Personalabbau nicht weltweit auf die 177 000 Allianz-Mitarbeiter hochrechnen, sagte Diekmann, es werde aber Personalabbau geben.

Global will der Konzern künftig unter der Marke Allianz antreten. Die französische Assurances Générales de France (AGF) soll im vierten Quartal 2008 umbenannt werden, dann werde die US-Tochter Fireman’s Fund folgen.

Quelle: Financial Times Deutschland

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