Industrieversicherung
Everest verlässt deutschen Markt
Der deutsche Industrieversicherungsmarkt wird um einen Anbieter ärmer. Everest Insurance wird das Neugeschäft hierzulande zum 1. Januar 2026 einstellen. Der Schritt ist eine Folge des Verkaufs eines Großteils der Erneuerungsrechte im Erstversicherungsgeschäft durch die Muttergesellschaft, die Everest Re Group aus Bermuda. In Deutschland ist Everest erst Ende 2022 unter Führung des ehemaligen Berkley-Managers Bernd Wiemann gestartet.
D&O: Mehr Prävention vonnöten
Die Haftungsrisiken für Manager steigen und damit auch die Schäden in der D&O-Versicherung. Deshalb wird auch in der Managerhaftpflichtversicherung das Thema Prävention immer wichtiger. „Hier müssen wir als Versicherer stärker werden“, sagte Daniel Kreienkamp, Bereichsleiter Vermögensschadenhaftpflicht/Financial Lines bei der Ergo, bei einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV.
Talanx verdient 23 Prozent mehr
Das nächste Quartal, das nächste Gewinnziel: Die Talanx hebt das Ergebnisziel für 2025 zum zweiten Mal in Folge an. Mindestens 2,4 Mrd. Euro will der Versicherer im laufenden Jahr verdienen. In den ersten neun Monaten ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent angestiegen. 51 Prozent davon steuert die Erstversicherung bei, an erster Stelle das internationale Geschäft mit Privat- und Firmenkunden. Hier profitiert der Versicherer von einem Zukauf in Polen.
A.M. Best: Captive-Zuwachs in Frankreich
Einige europäische Länder wie Frankreich bemühen sich, mit Gesetzesänderungen ein attraktiverer Standort für firmeneigene Versicherer, sogenannte Captives, zu werden. Das scheint Früchte zu tragen, wie eine Analyse der Ratingagentur A.M. Best zeigt. Während die etablierten europäischen Captive-Standorte Guernsey, Luxemburg, Isle of Man und Irland 2024 netto firmeneigene Versicherer verloren haben, verzeichnen die Newcomer Zuwächse.
KI treibt die Makler um
Gewerbe- und Industrieversicherungsmakler sind gefordert, Prozesse zu digitalisieren und sich mit künstlicher Intelligenz (KI) zu befassen. Es reicht künftig nicht mehr, nur über großes Know-how, Erfahrung und umfangreiche Kontakte zu verfügen, wenn es Defizite bei IT und Prozessen gibt, sagte Nepomuk Loesti (Bild) vom Makler Gallagher beim Großmakler-Dinner der SZ. Zur Entwicklung einer Daten- und IT-Infrastrukturstrategie seien vor allem große Unternehmen in der Lage, glaubt MRH Trowe-Chef Ralph Rockel. Das verstärke die Konsolidierung.
Signal Iduna beteiligt sich an Perseus
Der Berliner Cyber-Dienstleister Perseus bekommt einen weiteren Anteilseigner. Die Signal Iduna, die schon lange mit dem Unternehmen kooperiert, steigt als Investor ein. Die Mehrheit bleibt beim HDI, der Perseus 2020 übernommen hatte. Neben der Signal Iduna ist auch Markel an dem Unternehmen beteiligt, das unter anderem Schulungen zur Cybersicherheit anbietet.
Rockel: Kunden profitieren von Konsolidierung
Bei der Konsolidierung unter den Gewerbe- und Industrieversicherungsmaklern ist kein Ende in Sicht. Zuletzt kam immer öfter die Frage auf, ob die zahlreichen Zusammenschlüsse und die immer größeren Maklergruppen überhaupt im Interesse der Kunden seien. Ralph Rockel, Vorstandssprecher beim Maklerkonsolidierer MRH Trowe, hatte dazu beim SZ-Großmaklerdinner eine eindeutige Meinung: Mehr große Makler, die ihren Kunden mehr bieten können, bedeuten mehr Wettbewerb auf hohem Niveau. Nepomuk Loesti vom Makler Gallagher bemängelte allerdings, dass es vielen Konsolidierern an einer klaren Strategie mangelt.
D&O: Schäden steigen stärker als Prämien
Der Versichererverband GDV meldet das dritte Jahr in Folge einen Anstieg bei der Zahl der Schäden in der D&O-Versicherung. Den Grund sieht er in der ungünstigen konjunkturellen Lage, höheren gesetzlichen Anforderungen und steigenden Insolvenzzahlen. Die Beitragseinnahmen übersteigen zwar noch die Schadenaufwendungen, jedoch legen die Schäden weit stärker zu als die Prämien, warnt der GDV.
EY: Gewichte im Maklermarkt verschieben sich
Die von Private-Equity-Investoren getriebene Konsolidierungswelle, die steigende Bedeutung von Assekuradeuren und Plattformen und auch wirtschaftliche Probleme bei wichtigen Kundengruppen lassen die Schere im Maklermarkt weiter auseinander gehen, erläuterte Christian Küchler, Versicherungsexperte bei EY Parthenon, beim SZ-Großmaklerdinner in München. Traditionelle Großmakler können längst nicht mehr mit den Wachstumsraten der Konsolidierungsgruppen mithalten.
K+M erweitert Geschäftsführung
Der Assekuradeur Konzept & Marketing (K&M) aus Hannover erweitert seine dreiköpfige Geschäftsführung um Henrike Wilkes, die den Bereich Vertrieb verantworten wird. Sie übernimmt die Aufgaben von Marcel Lütterforst, der als Geschäftsführer künftig andere Bereiche im Unternehmen verantworten wird. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Kreditversicherer Allianz Trade, beim Industrieversicherer HDI Global und beim Technologieanbieter für KI-Lösungen Simplifai.
Allianz warnt vor Risiken bei IT-Bauboom
Weltweit entstehen immer mehr Rechenzentren. Treiber sind gerade auch künstliche Intelligenz-Anwendungen, die einen besonders hohen Bedarf an Rechenleistung haben. Allerdings birgt der Bau und der Betrieb vielfältige Risiken, schreibt der Industrieversicherer Allianz Commercial in einer aktuellen Studie. Stromausfälle, Hackerattacken, Lieferprobleme und wachsender öffentlicher Widerstand gehören dazu.
Erneuerbare Energien: Versicherer müssen umdenken
Der Sektor der erneuerbaren Energien ist laut dem Rückversicherer Swiss Re im Begriff, sich von einem wachsenden Markt in einen reifen Markt zu wandeln. Das hat auch Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt. In fünf Jahren könnte das globale Prämienvolumen bei 26 Mrd. Dollar (22 Mrd. Euro) liegen. Allerdings werden sich die Regionen sehr unterschiedlich entwickeln, weshalb Versicherer regionale Expertise brauchen und ihre Portfolios sowie Policen entsprechend anpassen müssen.











