Finanzdienstleister kommt 2005 glimpflicher davon als AWD
Der Heidelberger Finanzdienstleister MLP will nach einem Absatzrückgang 2005 den Umsatz im Kerngeschäft Vermittlung im laufenden Jahr um 27 Prozent auf 610 Mio. Euro steigern. Der Vorsteuergewinn soll um 75 Prozent auf 120 Mio. Euro wachsen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die private Alters- und Gesundheitsvorsorge ein Megatrend in den kommenden Jahren sein wird“, sagte Finanzvorstand Nils Frowein in einer Telefonkonferenz.
2005 steigerte MLP nach vorläufigen Zahlen den Konzernüberschuss ohne Berücksichtigung des Verkaufs der Versicherungstöchter um 48 Prozent auf 74,3 Mio. Euro. Mit dem Sondererlös liegt der Gewinn bei 199,7 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern sank aber um elf Prozent auf 68,7 Mio. Euro. Die MDax-Aktie verlor 3,5 Prozent auf 19,60 Euro.
Im Kerngeschäftsfeld Vermittlung verzeichnet MLP einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 470 Mio. Euro. Allerdings war 2005 für die gesamte Branche auf Grund des Wegfalls des Steuerprivilegs für Lebensversicherungen ein schwaches Jahr. Im Vergleich zum Hannoveraner Konkurrenten AWD, der einen Umsatzrückgang von 27 Prozent verzeichnet, fällt der Einbruch bei MLP geringer aus.
Ein Grund dafür ist das Geschäftsmodell des Heidelberger Finanzvertriebs in der staatlich geförderten Altersvorsorge. MLP hat 30 000 Riester- und 60 000 Rürup-Renten verkauft.
Ein großer Teil der Rürup-Verträge besteht aus Umdeckungen von Berufsunfähigkeitspolicen. Die Vertreter bieten den Kunden an, die Berufsunfähigkeitspolicen aus dem bestehenden Vertrag zu lösen und mit einer Rürup-Rente zu verbinden. Der Kunde kann so die Prämien für die Berufsunfähigkeits-police steuerlich geltend machen.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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