Vor der vollständigen Integration des Versicherers Gerling muss der Hannoveraner Talanx-Konzern noch zwei Hürden überwinden: In gesellschaftsrechtlicher Hinsicht gebe es Schwierigkeiten in der Schaden-Unfall-Versicherung, räumte Konzernchef Herbert Haas Montagabend ein. Aktionäre der Gerling-Konzern Allgemeine haben 39 Klagen gegen den Beschluss der Hauptversammlung für ein Squeeze-out eingereicht. 21 Klägern ist die angebotene Barabfindung von 5,47 Euro pro Aktie zu niedrig, die übrigen bemängeln Verfahrensfehler. Talanx hat beim Landgericht Köln ein Eilverfahren eingeleitet. Bevor das Problem nicht gelöst ist, können etwa Gesellschaften nicht verschmolzen und Portfolios nicht übertragen werden.
Zu Verzögerungen könnte auch eine ausbleibende Einigung mit dem Betriebsrat zum Interessenausgleich für die Mitarbeiter und über den Sozialplan führen. Dabei geht es auch um Abfindungen oder Umzugshilfen für Mitarbeiter. „Wir befinden uns in Dauerverhandlungen mit dem Betriebsrat“, sagte Haas. Er rechnet mit einer Lösung der Probleme im ersten Quartal 2007. Für 2006 erwartet Talanx ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 1,2 Mrd. Euro. Die Integration von Gerling hat Talanx bislang 164 Mio. Euro gekostet.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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