Versicherer Talanx sucht weitere Kaufobjekte

Konzern rechnet mit Marktanteilsverlust in Industriesparte

Der Hannoveraner Talanx-Konzern will seine Eigenkapitalrendite drastisch verbessern. „Unser Ziel ist, zu den drei profitabelsten unter den 20 größten europäischen Versicherern zu gehören“, sagte Talanx-Chef Herbert Haas bei der Vorstellung der Konzernbilanz für 2006. Heute bewege sich der Konzern mit einer Eigenkapitalrendite von 11,7 Prozent im guten Mittelfeld.

Im vergangenen Jahr hatte Talanx den Kölner Versicherer Gerling für 1,4 Mrd. Euro übernommen. 2006 betrugen die Integrationskosten 166 Mio. Euro, 2007 sei es ein „mittlerer zweistelliger Millionenbetrag“, sagte Haas. Zu Talanx gehört auch die Hannover Rück, der viertgrößte Rückversicherer der Welt.

Haas will das Erstversicherungsgeschäft ausbauen und sucht nach weiteren Akquisitionen. Talanx sei an Zukäufen in Europa, Asien und Lateinamerika interessiert, sagte er. „Wir führen insbesondere in Europa Gespräche.“ In Marktkreisen hieß es, Frankreich stehe ganz oben auf Haas‘ Wunschliste. Zwei Versuche, mit italienischen Banken ins Geschäft zu kommen, sind gescheitert. Im Herbst wird Talanx gemeinsam mit der Citibank in Russland und in der Türkei aktiv.

Im Jahr 2007 will der Konzern im Ausland 2 Mrd. Euro Prämien verdienen, nach 1,8 Mrd. Euro im Jahr 2006. Insgesamt nahm Talanx im vergangenen Jahr Prämien in Höhe von 19,4 Mrd. Euro ein.

Der Sturm „Kyrill“ im Januar kostete Talanx einen Nettoschadenaufwand von 191 Mio. Euro. Zu schaffen macht dem Versicherer auch der Preisdruck auf dem heimischen Markt. „Wir sehen den deutschen Markt mit Skepsis, weil der Wettbewerb intensiver wird“, sagte Haas. In der Erstversicherungssparte Schaden/Unfall erwartet er einen leichten Rückgang der Prämien. Talanx mache den Preisverfall in der Industrieversicherung nicht mit und nehme Verluste von Marktanteilen hin, sagte Haas. Wachstumsmotor soll die Lebensversicherung sein.

Zitat:

„Wir führen insbesonderein EuropaGespräche“ – Talanx-Chef Haas –

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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