Die Biotechnologie ist eine junge Branche. Die erste Firma wurde 1976 in San Francisco gegründet. Biotechnologie bezeichnet die Anwendung von Wissenschaft und Technik auf lebendige Organismen, um diese zu verändern. Es existieren unterschiedliche Anwendungsfelder. Rote Biotechnologie konzentriert sich auf den medizinischen Bereich, wo es in erster Linie um die Entwicklung neuer Medikamente geht. Weiße Biotechnologie, auch industrielle Biotechnologie genannt, zielt darauf ab, chemische Produktionsprozesse zunehmend durch den Einsatz von Mikroorganismen und Enzymen zu optimieren oder zu ersetzen. In diesen beiden Biotechnologiesparten ist Nordrhein-Westfalen besonders aktiv. Die meisten Firmen befinden sich im Rheinland. Düsseldorf gilt als Hochburg. Etliche Technologiezentren in NRW sind auf diese Firmen spezialisiert und vermieten ihnen billige Büroräume und Labore. Die Branche ist gut vernetzt. Viele Initiativen sollen den Gedankenaustausch zwischen den Firmen fördern.
Sie heißen Bio River, Bio Cologne, Biotec Erft, LifeTec Aachen-Jülich, Bioanalytik Münster oder Bioindustry aktiv. Zu den Forschungsinstituten der Region, die sich mit Biotechnologie beschäftigen, zählen neben zahlreichen universitären Einrichtungen das Forschungszentrum Jülich, die Fraunhofer-Gesellschaft und das Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung. Das Max-Planck-Institut beschäftigt sich auch mit grüner Biotechnologie, also mit der gentechnischen Veränderung von Pflanzen. „Wir sind in dem Bereich in der Forschung spitze, in der Anwendung aber Schlusslicht“, erklärt Hartmut Thomas vom nordrhein-westfälischen Innovationsministerium. Wegen der ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber der Genveränderung und strikter EU-Gesetze werde die Technik nicht genutzt. Friederike Krieger
Quelle: Financial Times Deutschland
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