Rückversicherer erzielt wieder Gewinn im Quartal
Von Friederike Krieger, Köln
Der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück sieht sich als ein Gewinner der Finanzkrise. Nach roten Zahlen im Vorjahr erreichte er im ersten Quartal 2009 wieder die Gewinnzone. „Für uns sind die negativen Auswirkungen der Finanzkrise weitgehend ausgestanden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller, der im Sommer in den Ruhestand geht. „Wir können nun von den positiven Entwicklungen sowohl in der Schaden- als auch in der Personenrückversicherung profitieren.“
Das operative Ergebnis stieg um 25 Prozent auf 306 Mio. Euro, der Gewinn legte um 43 Prozent auf 216 Mio. Euro zu. Die Bruttoprämien kletterten um 17 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro.
Die durch die Finanzmarktkrise ausgelöste Kapitalverknappung in der Assekuranz habe die Nachfrage nach Rückversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung deutlich angekurbelt, sodass die Preise teilweise zweistellig angehoben werden konnten, sagte Zeller. Das gelte beispielsweise in der Kredit- u nd Kautionsrückversicherung. Auch für Katastrophendeckungen habe die Hannover Rück Preiserhöhungen durchsetzen können. Die Bruttoprämien in der Schaden-Rückversicherung stiegen um zehn Prozent auf 1,7 Mrd. Euro.
Der Kauf eines US-Lebensversicherungsportfolios von der ING habe mit 80,2 Mio. Euro zu dem guten Quartalsergebnis beigetragen, sagte Zeller. Die Bruttobeiträge in der Personen-Rückversicherung legten 31 Prozent auf 1 Mrd. Euro zu.
Bei den Kapitalanlagen bekam die Hannover Rück die Finanzkrise aber doch noch zu spüren. Der Versicherer erwirtschaftete im ersten Quartal 2009 mit Kapitalanlagen 198 Mio. Euro, 25 Prozent weniger als im ersten Quartal 2008.
Wegen der gesunkenen Kapitalerträge nahm Zeller die Gewinnerwartung für 2009 auf 600 Mio. Euro zurück. Im März hatte er noch einen Gewinn von 700 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Die Aktie verlor 1,9 Prozent auf 26,10 Euro.
Die Ratingagentur Fitch änderte ihren Ausblick für das „A+“-Rating der Hannover Rück gestern von stabil auf negativ. Das reflektiere das schwache versicherungstechnische Ergebnis im Jahr 2008 und die schwierigen Marktbedingungen. Auch der große Bestand an Kredit-Rückversicherung und steigende Schäden in der Lebens-Rückversicherung bereiten Fitch Sorgen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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