Der Versicherer Gothaer nimmt keine kurzfristigen Geldanlagen von Kunden gegen Einmalbeitrag mehr an. „Wir haben dieses Jahr darauf verzichtet und werden das auch in Zukunft tun“, sagte Vorstandschef Werner Görg auf einer Pressekonferenz. Die Gothaer hatte wie viele andere Versicherer auch Kunden, deren Policen ausliefen, gut verzinste Parkkonten für ihr Kapital angeboten. Anders als bei herkömmlichen Lebens- oder Rentenpolicen konnten die Kunden die Verträge ohne Abschläge jederzeit kündigen, auch beim Abschluss fielen keine Kosten an. Diese Art von Einmalbeitragsprodukten sind in Verruf geraten. Experten fürchten, dass die Verzinsung nur auf Kosten der Bestandskunden möglich ist. Das Zinsversprechen sei mit den kurzfristigen Kapitalanlagen, auf die die Gothaer setzt, nicht zu erzielen, begründete Görg den Rückzug aus dem Geschäft. Der Gothaer haben die Einmalbeiträge 2009 rund 360 Mio. Euro an Prämien in die Kassen gespült.
Dieses Geld fehlte 2010, die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung werden in diesem Jahr voraussichtlich um 17,5 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro sinken. Der Gewinn des Versicherers wird bei rund 82 Mio. Euro liegen, das sind zehn Prozent mehr als 2009. Nach der Übernahme des polnischen Versicherers PTU will die Gothaer in Osteuropa weiter expandieren. Friederike krieger
Quelle: Financial Times Deutschland
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