Kaum Schlussverkauf wegen Garantiezinssenkung erwartet
Friederike Krieger , Frankfurt
Trotz anziehender Konjunktur leidet MLP unter schwachen Zahlen im Verkauf von Lebensversicherungen. „Während Wirtschaftsminister Rainer Brüderle für die deutsche Wirtschaft insgesamt von einem XL-Aufschwung spricht, ist die Konfektionsgröße in unserem Markt zwei Nummern kleiner ausgefallen“, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg.
Der auf Akademiker ausgerichtete Vertrieb verkauft für verschiedene Versicherer und Banken. Die Provisionen aus der Vermittlung von Lebens- und Rentenversicherungen – das Kerngeschäft von MLP – sanken 2010 um sieben Prozent auf 288 Mio. Euro. Im selben Jahr steigerten die Lebensversicherer die Prämieneinnahmen um ebenfalls sieben Prozent. Sie profitierten vor allem von Einmalbeiträgen. Davon sieht MLP kaum etwas.
Der MLP-Chef glaubt nicht an eine kurzfristige Belebung des Absatzes durch die gerade verkündete Senkung des Garantiezinses für neue Lebenspolicen, der zum 1. Januar 2012 von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent fällt. „Der Schlussverkauf wird geringer ausfallen als erwartet. Er spielt für uns keine Rolle“, sagte er. Gut läuft es nur bei der privaten Krankenversicherung und der Vermögensverwaltung. Insgesamt stagnierten die Provisionseinnahmen 2010 bei 472 Mio. Euro.
Mit 34 Mio. Euro Jahresüberschuss kann Schroeder-Wildberg 2010 zwar einen Gewinnsprung von 41 Prozent vorweisen. Möglich wurde das durch Sparmaßnahmen. MLP hat die Fixkosten 2010 um 16 Mio. Euro reduziert und will bis Ende 2012 weitere 20 Mio. Euro sparen.
Dem Vertrieb sind erneut Vertreter abhandengekommen. Ihre Zahl sank zum Jahresende um 110 auf 2273. Das sei die Folge normaler Fluktuation und verschärfter Auswahl, hieß es.
Keine Eile bei Lebenspolicen: Seite 21
Quelle: Financial Times Deutschland
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