Delta Lloyd wird Deutschland-Geschäft los

Käufer ist der japanische Finanzdienstleister Nomura

Friederike Krieger , Köln

Dem niederländischen Versicherer Delta Lloyd ist der lang geplante Rückzug aus dem deutschen Markt geglückt: Die Gesellschaft hat einen Käufer für ihre verlustreichen deutschen Töchter gefunden. Der japanische Finanzdienstleister Nomura übernimmt die drei Unternehmen Delta Lloyd Lebensversicherung, Hamburger Lebensversicherung und Delta Lloyd Pensionskasse.

Die Gesellschaften befinden sich im sogenannten Run-off. Dass heißt, sie zeichnen kein Neugeschäft mehr und werden abgewickelt. Im Jahr 2010 verzeichneten die Unternehmen einen Verlust von 87 Mio. Euro bei Prämieneinnahmen von 389 Mio. Euro.

Delta Lloyd, deren größter Anteilseigner mit 41 Prozent der britische Versicherer Aviva ist, will sich auf die Kernmärkte Niederlande und Belgien konzentrieren. Schon 2009 war bekannt geworden, dass der Versicherer sein Deutschland-Geschäft loswerden will. Damals hieß es in Versicherungskreisen, die Bestände seien in einem so schlechten Zustand, dass die Gesellschaft noch Geld drauflegen müsse. Den Kaufpreis wollten Delta Lloyd und Nomura nicht nennen. Delta Lloyd gab lediglich an, dass sich sein IFRS-Ergebnis im Jahr des Vollzugs der Transaktion um 65 Mio. Euro verbessern wird. Mit dem Abschluss rechnet das Unternehmen Mitte 2012.

Nomura ist bisher noch nicht an Versicherern in Deutschland beteiligt, verfügt aber nach eigenen Angaben über Expertise in der Beratung der Assekuranz. Vorrangig beschäftigt sich der Konzern mit Asset Management und Investmentbanking. Nomura will die Delta-Lloyd-Töchter nicht wieder für das Neugeschäft öffnen, sondern ist in erster Linie an der Verwaltung der Vermögenswerte interessiert.

Die Gesellschaft will alle Verpflichtungen gegenüber den Delta- Lloyd-Kunden erfüllen. Alle 200 Mitarbeiter sollen übernommen werden – einschließlich des Managements um den Vorstandschef Christof Göldi.

Quelle: Financial Times Deutschland

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