Versicherer sucht Heil in lukrativeren Produkten
Ilse Schlingensiepen , Köln
Trotz der Schuldenkrise will die deutsche Tochter der französischen Axa 2012 die Ertragskraft unbedingt halten. Das sei ein ehrgeiziges Ziel, sagte Vorstandschef Thomas Buberl, der am 1. Mai die Nachfolge von Frank Keuper angetreten hat: „Der Markt spielt uns nicht gerade in die Hände.“ Das operative Ergebnis verbesserte sich 2011 von 367 auf 401 Mio. Euro, vor allem durch höhere Margen in der Schaden-/Unfallversicherung und mehr laufende Kapitalerträge in der Lebensversicherung.
Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr allerdings nur 273 Mio. Euro. Im Vorjahr waren noch 413 Mio. Euro aufgelaufen. Vor allem Abschreibungen auf Aktien und das Griechenland-Engagement schlugen negativ zu Buche. „Über das Konzernergebnis 2012 können wir keine Aussage machen“, sagte Finanzvorstand Patrick Dahmen.
Damit die Pariser Konzernzentrale auch künftig dreistellige Millionensummen aus Deutschland verbuchen kann, setzen die Kölner Manager auf zwei zentrale Instrumente: ein Kostensenkungsprogramm und einen Fokus auf ertragreiche Produkte. Bis 2015 sollen die Kosten um 328 Mio. Euro sinken. Zugleich will der Konzern den Verkauf von Risikoprodukten und der betrieblichen Altersversorgung ankurbeln. Zudem setzt er auf die betriebliche Krankenversicherung sowie Hausrat-, Unfall- und Haftpflichtpolicen. „Unser klarer Fokus liegt auf der Absicherung und Stärkung der Bilanz, um den Stürmen auf dem Finanzmarkt Rechnung zu tragen“, sagte Dahmen.
Axa steigerte 2011 die Beitragseinnahmen um 2,4 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro. Der Versicherer schnitt dabei in allen Sparten besser ab als der Markt. In der Lebensversicherung gab es zwar ein Minus von 1,0 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro, die Branche insgesamt fiel aber um 4,4 Prozent. Im Hauptgeschäft der Policen gegen laufenden Beitrag habe Axa von einem guten Mix konventioneller und fondsgebundener Policen mit und ohne Garantie profitiert, so Vorstand Thomas Gerber. Die Schaden-/Unfallversicherung legte um 4,3 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro zu, die Krankenversicherung um 6,1 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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