Scor hat Appetit auf Risiken im Bereich der Sach-Katastrophenrückversicherung in den USA. Der Rückversicherer sieht sich in diesem Segment unterrepräsentiert und will – Underwriting-Disziplin und angemessene Preise vorausgesetzt – mehr Kapazitäten bereitstellen, kündigte P&C-Chef Jean-Paul Conoscente (Mitte) in Monte Carlo an. Außerdem wollen die Franzosen ihr Angebot an fakultativer Rückversicherung ausbauen und dem Katastrophenanleihen-Markt als Sponsor und auch als Käufer gewogen bleiben.
Wie Scor wieder profitabel werden will
Nach heftigem Nachreservierungsbedarf in der Lebensrückversicherung will der Rückversicherer Scor das Geschäft wieder auf Vordermann bringen. Das Neugeschäft soll profitabler werden, das Bestandsgeschäft besser überwacht, und 30 Mio. Euro Kosten einsparen will Scor-Chef Thierry Léger auch noch, berichtet er beim Investorentag in London. Auch europäische Lebenskunden müssen sich umstellen: Scor will die Märkte in Zentral- und Osteuropa künftig von Paris aus bedienen.
Scor: Harter Markt geht weiter
Der französische Rückversicherer Scor zeigt sich optimistisch, dass die attraktiven Bedingungen im Rückversicherungsmarkt während des weiteren Jahresverlaufs anhalten werden. In der Januar-Erneuerung hat der Konzern Preissteigerungen von 3,1 Prozent erzielt. Beim Prämienvolumen legte Scor um 13,6 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zu – vor allem im Spezialgeschäft. Bei Naturkatastrophendeckungen und dem US-Haftpflichtgeschäft hielt sich der Anbieter dagegen zurück.
Scor bleibt bei Naturkatastrophen vorsichtig
Nach hoher Schadenbelastung in den vergangenen Jahren ist dem Rückversicherer Scor die Lust an Naturkatastrophenrisiken sichtlich vergangen. Im kommenden Jahr wollen die Franzosen wieder etwas mehr Kapazitäten bereitstellen, versprachen der neue Vorstandsvorsitzende Thierry Léger (Bild) und Jean-Paul Conoscente, Chef der Schaden- und Unfallrückversicherung, beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Frequenzschäden im Bereich der sogenanten Secondary Perils sollen künftig vor allem Sache der Erstversicherer sein. Für 2024 erwartet Scor weiter steigende Preise in der Rückversicherung.
Scor lässt Federn in der Erneuerung
Weil sich der Rückversicherer Scor bei Naturkatastrophenrisiken und bei von der Inflation heftig betroffenen Sparten stark zurückgehalten hat, mussten die Franzosen trotz Rekord-Preissteigerungen in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar Einbußen beim Prämienvolumen hinnehmen. Der Konzern, der kürzlich seinen Chef ausgetauscht hat, sieht sich allerdings auf gutem Weg, die Profitabilität seines Portfolios zu verbessern.
Scor: Preiserhöhungen reichen nicht aus
Die hohen Naturkatastrophenschäden haben für ein kräftiges Preisplus in den Vertragsverhandlungen zwischen Erst- und Rückversicherern zum Jahreswechsel gesorgt. Für den Rückversicherer Scor sind die Erhöhungen allerdings nicht ausreichend – schon allein im Hinblick auf die durch den Klimawandel bedingte höhere Volatilität des Geschäfts. Der Rückversicherer hat sich daher in der Erneuerungsrunde bei Naturkatastrophendeckungen stark zurückgehalten. Dennoch konnte er sein Prämienvolumen ordentlich steigern.
Scor im Wachstumsrausch
Der französische Rückversicherer Scor ist nach der Friedensvereinbarung mit dem übernahmewütigen Versicherer Covéa gut mit Kapital ausgestattet. Er will es unter anderem einsetzen, um in der Schaden- und Unfallrückversicherung kräftig zu wachsen, kündigte der neue Chef Laurent Rousseau bei einer virtuellen Pressekonferenz an. Zulegen will der Konzern vor allem in den Specialty Lines. Nach anfänglicher Zurückhaltung findet Scor auch an Cyberdeckungen Gefallen.




