Aktuell beschäftigen sich viele Branchenexperten damit, ob und in welcher Form die Financial Data Access Regulation (FiDA) kommt. Die Diskussionen über Sinn und Unsinn der Entwürfe wirken in Teilen wie eine Stellvertreterdebatte über ein viel tiefer liegendes Problem: die technologische und strukturelle Reife des eigenen Datenmanagements.
Archiv ‘Prozesse’
Process und Task Mining: Bereit für die Diagnose?
Digitaler Dienstag Hohe Kundenorientierung, schneller Service sowie strategisches und verlässliches Daten- und Schadensmanagement – ermöglicht durch effiziente interne Abläufe: Versicherer leben von guten Prozessen. Mit zwei Methoden, die in der Industrie schon länger verwendet werden, können jetzt auch Versicherer damit ihre Abläufe genau analysieren. Gemeint sind Process Mining und Task Mining. Beide funktionieren allerdings nur, wenn die Bereitschaft für schlankere, neuere oder automatisierte Prozesse vorhanden ist.
Lloyd’s startet die nächste Digitalisierungsrunde
John Neal, Vorstandschef von Lloyd’s of London, tritt aufs Gas: Bis zum zweiten Quartal 2024 will der Versicherungsmarkt nennenswerte Fortschritte bei der Digitalisierung vorweisen können. Von der Umsetzung hänge der künftige Erfolg von Lloyd’s ab, betonte er bei der Präsentation der Details des neuen Strategieplans Blueprint Two. Die Zeit drängt: Lloyd’s gilt in der Branche als Nachzügler in Sachen Digitalisierung.
Früher war nicht alles besser
Meinung am Mittwoch Beim Blick auf die Vergangenheit kommt man nur allzu gern zu dem Ergebnis, dass früher alles besser war. Doch das stimmt nicht. Natürlich ist die Welt schnelllebiger geworden, doch das ist auch gut so. So wäre es früher undenkbar gewesen, einen Corona-Impfstoff in so kurzer Zeit zu entwickeln. Das rettet Leben und sichert unseren Wohlstand. Doch die Schnelllebigkeit stellt auch neue Anforderungen an die Assekuranz. Produkte müssen sich schneller neuen Bedingungen, Situationen und Kundenansprüchen anpassen, sonst verlieren Versicherer den Anschluss.
Petersen: Es geht um den Kunden, nicht um Kosten
Bei der Digitalisierung und Automatisierung in den Versicherungsunternehmen geht es in erster Linie um Erfüllung der sich ändernden Kundenerwartungen – und nicht um schnöde Kostenersparnisse im Back-Office. Das sagte Hanno Petersen, IT-Vorstand des Arag-Konzerns, beim Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors in Köln. Im Wettbewerb sei es entscheidend, die Prozesse an der Kundenschnittstelle zu verbessern und zu beschleunigen. Die dadurch gewonnenen Wettbewerbsvorteile wirkten sich automatisch positiv auf die Kostenseite aus. Vom digitalen Aufpolieren der Altsysteme hält Petersen nicht viel.
Gefangen im Digitalisierungs-Trilemma
The Long View – Der Hintergrund Die vierte Stufe der industriellen Revolution bietet riesige Chancen für Versicherer – sowohl in der Absicherung neuer Risiken als auch in der Digitalisierung ihrer Prozesse. Um sie zu ergreifen, muss sich die Branche allerdings endlich freimachen von vermuteten Widersprüchen zwischen Innovation und Tradition. Es gilt, das „Digitalisierungs-Trilemma“ zu lösen und die sich bietenden Möglichkeiten trotz alter IT-Systeme und althergebrachter Unternehmenskultur zu nutzen.
BaFin regelt Auslagerung an Cloud-Anbieter
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin erläutert in einem Schreiben, unter welchen Bedingungen Versicherer Prozesse an Cloud-Anbieter auslagern dürfen und was sie dabei beachten müssen. In den Ausführungen zu der aktuellen „Orientierungshilfe“ stecken einige Mahnungen der BaFin an die Branche. Die Auslagerung von Prozessen entbindet Versicherer und deren Geschäftsleiter nicht von ihrer Verantwortung, betont die Aufsicht. Zudem können sich Mängel beim Cloud-Anbieter oder dessen Dienstleistung negativ auf die Risikosituation des Versicherers auswirken, der mit ihm zusammenarbeitet, warnt die BaFin.
Umsatzwachstum durch intelligente Automatisierung
Deutschlands Finanzdienstleister hinken beim umfassenden Einsatz von intelligenter Automatisierung dem weltweiten Durchschnitt hinterher, warnt die Management- und IT-Beratung Capgemini in einer aktuellen Studie. Würden die Unternehmen Robotik-Prozessautomatisierung, künstliche Intelligenz und Geschäftsprozessoptimierung in Kombination einsetzen, könnten Banken, Versicherer und Investmentfirmen allein in Deutschland eine zusätzliche Umsatzsteigerung um bis zu 34,8 Mrd. Dollar bis zum Jahr 2020 erreichen. Weltweit sei sogar ein Umsatzplus von 512 Mrd. Dollar möglich.







