Pensionsfonds für die betriebliche Altersvorsorge sind bei Unternehmen auf Grund der hohen Risikokosten offenbar nicht so beliebt wie erwartet. Pensionsfonds gelten in der Politik als Hoffnungsträger für die betriebliche Altersversorgung. Sie können deutlich mehr Kapital in Aktien anlegen als Pensionskassen, die den Beschränkungen für die Lebensversicherer folgen. Dafür muss der Arbeitgeber beim Pensionsfonds aber Beiträge zum Pensionssicherungsverein (PSV) entrichten.
„Im tariflichen Bereich hat die Pensionskasse die Nase vorn“, sagte Uwe Langohr-Plato von Gerling Pensionsmanagement. Nur die Chemiebranche hat sich auf einen Pensionsfonds als einzigen Weg in der betrieblichen Altersvorsorge verständigt. Die Metallrente bietet beides an. Im Gastgewerbe, der Tabakindustrie, dem Handel oder in der Medienbranche richten die Tarifpartner nur Pensionskassen ein.
Grund für diese Entwicklung ist der PSV-Beitrag, glaubt Langohr-Plato. Die Höhe des Beitrags wird jährlich vom PSV festgelegt. Er liegt zur Zeit zwar nur bei etwa zwei Promille der eingezahlten Summe. Aber der Arbeitgeber muss den Beitrag auch entrichten, wenn der Beschäftigte den Betrieb verlassen hat, weil er die zugesagte Leistung garantieren muss. „Das kann auf die Laufzeit gesehen in der Summe viel Geld werden“, erklärte er.
Auch Versicherer, die vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen ohne Tarifbindung die betriebliche Altersversorgung übernehmen wollen, betrachten den Pensionsfonds-Markt mit Skepsis. Die Württembergische Leben gründet deshalb keinen Pensionsfonds. „Nach vielen Gesprächen mit Unternehmen glauben wir, dass sie eher an Pensionskassen interessiert sind“, sagte Vorstand Wolfgang Oehler. Betriebe müssen nicht nur den PSV-Beitrag entrichten, sondern auch Geld nachschießen, wenn der Pensionsfonds zugesagte Leistungen nicht erbringen kann. Oehler: „Das schreckt viele Unternehmen.“
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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