Versicherer sieht anhaltenden Preiskampf bei Kfz-Tarifen
In der Autoversicherung gehen die Preise weiter nach unten. Davon ist der Vorstandsvorsitzende der Aachen Münchener Versicherungen (AMV) Michael Westkamp überzeugt. Die AMV wird darauf mit weiteren Tarifsenkungen reagieren. „Ich gehe davon aus, dass der Wettbewerb uns dazu zwingen wird, etwas zu tun“, sagte er. Die Gesellschaft hat bereits 2005 die Preise um 10 Prozent gesenkt.
Die AMV gehören zur AMB Generali-Gruppe und damit zur italienischen Generali. Die Aachen Münchener Leben ist nach der Allianz Leben Branchenzweiter, die Schwestergesellschaft zwölftgrößter Kompositversicherer. Marktführer Allianz hatte 2004 in der Kfz-Sparte einen Preiskrieg entfacht, um Marktanteilsverluste zu stoppen. „Es spricht mehr dafür, dass die Preise noch weiter herunter gehen, als dass sie heraufgehen“, sagte Westkamp. Die AMV werde die Tarife moderater senken als im vergangenen Jahr. 2006 will das Unternehmen in der Schaden/Unfall-Versicherung gegen den Trend um 1 bis 2 Prozent wachsen. 2005 sanken die Prämieneinnahmen um 0,9 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro.
Im Lebengeschäft strebt die Gruppe 2006 zweistellige Zuwächse an. Die Branche verzeichnete nach dem Ende des Steuerprivilegs in der Lebensversicherung 2005 einen Rückgang von 50 Prozent im Neugeschäft. Bei der AMV sank das Neugeschäft gemessen am laufendem Jahresbeitrag nur um 39 Prozent auf 395,3 Mio. Euro. Gegenüber dem Normaljahr 2003 ist das ein Plus von 2,7 Prozent, bei einem branchenweiten Rückgang von 28,9 Prozent. AMV hat flexible Policen eingeführt, bei denen Kunden etwa die Zahlungshöhe ändern können, und verkaufte davon 132 000. Zudem hat sich der Absatz von Riester-Renten mit 141 000 mehr als verdoppelt. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen um 7,2 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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