Landesregierung macht Weg frei für die NRW-AOK
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Bildung der größten deutschen AOK nimmt Gestalt an. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat einen Staatsvertrag zur Fusion der AOK Rheinland mit der AOK Hamburg gebilligt. In einem weiteren Schritt sieht das Dokument für 2008 den Zusammenschluss der neuen Kasse mit der AOK Westfalen-Lippe vor. „Mit dem Beschluss hat die Landesregierung den Versicherungs- und Gesundheitsstandort NRW gestärkt“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Nach heutigem Stand wäre die künftige NRW-AOK für 5,1 Millionen Versicherte zuständig: Damit wäre sie der größte Anbieter im AOK-System und nach der Barmer und der DAK die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse bundesweit.
Die Fusion der AOK Rheinland mit der AOK Hamburg ist für den 1. Juli 2006 vorgesehen. Hamburg wird damit zur 27. Regionaldirektion der AOK Rheinland. Die neue Kasse wird einen Beitragssatz von 13,4 Prozent haben. Das entspricht dem aktuellen Satz der AOK Rheinland, Hamburg hat 14,0 Prozent.
Die Verbindlichkeiten der überschuldeten Hamburger Kasse werden in voller Höhe vom gesamten AOK-System getragen, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland, Wilfried Jacobs. Bisher habe es zwischen den AOKs lediglich Finanzhilfen gegeben, wenn einzelne Kassen Finanzprobleme hatten. „Das ist langfristig nicht ausreichend, um strukturelle Probleme zu lösen.“ Eine Fusion biete da ganz andere Chancen, so Jacobs.
Das Zusammengehen der beiden Kassen hat keinen Einfluss auf die Gehälter der Vorstände – sie wurden vor der Fusion eingefroren. Oft wachsen Vorstandsgehälter mit der Kassengröße. „Die Politik fordert mehr Kassenfusionen, das AOK-System macht ernst „, sagte Jacobs.
Quelle: Financial Times Deutschland
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