Versicherer verkraftet US-Strafzahlungen problemlos
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Mit einem deutlichen Ergebnissprung hat der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Financial das erste Quartal 2006 beendet. Der Nettogewinn stieg um 0,8 Prozent auf 785 Mio. $, obwohl Zurich in den USA in einem Streit mit der Aufsicht Vergleichszahlungen in Höhe von 262 Mio. $ leisten musste. Vorstandschef James Schiro gab sich gestern überzeugt, dass die Gruppe ihr Ziel erreichen werde, über das Restrukturierungsprogramm „Zurich Way“ in diesem Jahr die Effizienz um 500 Mio. $ zu steigern.
Der Versicherer war Anfang des Jahrtausends durch Überexpansion und die Folgen der Kapitalmarktkrise in schwere Turbulenzen geraten. Nach deren Überwindung setzt das Management nun auf Wachstum sowie die Konzentration auf profitable Segmente.
Die Gruppe hat ihre größten Märkte in den USA, Großbritannien und Kontinentaleuropa. In den letzten Monaten war sie häufig im Gespräch, wenn es um Fusionen oder Übernahmen ging. So soll es Gespräche zwischen dem Management des führenden US-Versicherers AIG und Schiro gegeben haben.
Im Hauptgeschäftsfeld Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete die Gruppe im ersten Quartal 2006 auf Grund von Währungseffekten einen Rückgang der Prämieneinnahmen um 4,2 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. Der operative Gewinn stieg um 45,5 Prozent auf 886 Mio. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 96,9 Prozent auf 95,1 Prozent. Von jedem Dollar an Prämien gab die Zurich also 0,951 $ für Schäden und Kosten aus. „Die Ergebnisse sind noch überzeugender, wenn man den intensiven Wettbewerb im Schadenversicherungsmarkt in Betracht zieht“, sagte Schiro.
Bei den Preisen verzeichnete der Konzern in Europa einen marginalen Anstieg. Dabei stellte allerdings Deutschland eine Ausnahme dar, wo der Preiskampf in der Autoversicherung negativ zu Buche schlug. In den USA zogen die Preise in der Sachversicherung um rund zehn Prozent an. In den Gebieten, die von Naturkatastrophen betroffen sind, waren es sogar 20 Prozent mehr. In der Haftpflicht gaben die Preise dagegen nach. Der operative Gewinn der Gruppe stieg um 31,4 Prozent auf 1,4 Mrd. $. Die Kapitalerträge blieben mit 1,9 Mrd. $ stabil.
Quelle: Financial Times Deutschland
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