Assekuranz schließt Büro Grüne Karte

Gesamtverband GDVnimmt Aufgaben wahr

Von Herbert Fromme, Hannover Die deutschen Autoversicherer wollen nach FTD-Informationen das „Deutsche Büro Grüne Karte“ in Hamburg zum Jahresende schließen. Nach Angaben aus Assekuranzkreisen werden die Aufgaben zum Teil auf das Callcenter des Zentralrufs der Autoversicherer in Hamburg verlagert – und die schwierigeren Fälle zu einer neu geschaffenen Einheit beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Der GDV, dessen Geschäftsführer Stefan Richter Geschäftsführer des Grüne-Karte-Büros ist, wollte nicht Stellung nehmen.

Das Grüne-Karte-System beruht auf einer UNO-Empfehlung aus dem Jahr 1949 und einer EU-Richtlinie. Das System hat inzwischen 44 Mitgliedsländer und gilt selbst dann, wenn – wie zwischen EU-Ländern – das Mitführen einer grünen Karte nicht mehr nötig ist.

Das Abkommen regelt den Schadenersatz für Unfallopfer, wenn sie durch ein Fahrzeug aus einem anderen Land geschädigt wurden. Das Hamburger Büro wurde 1994 als Nachfolger der Auslandsabteilung des früheren HUK-Verbandes gegründet. Träger ist ein Verein, bei dem alle Autoversicherer Mitglied sind. Das Büro befasst sich jährlich mit mehr als 60 000 Schäden von deutschen Fahrern im Ausland oder ausländischen Fahrern im Inland und agiert dabei als Dienstleister für die Autoversicherer.

Die Autoversicherer glauben, mit der Schließung die Kosten in Höhe von rund 3,7 Mio. Euro jährlich deutlich reduzieren zu können. Mit dem Betriebsrat will der Trägerverein über einen Sozialplan verhandeln. Betroffen sind fünf Männer und 59 Frauen auf 44 Vollzeitstellen, die vor allem wegen ihrer Sprachkenntnisse beschäftigt wurden. In Belegschaftskreisen hieß es, ein Großteil der Beschäftigten sei über 50 Jahre alt und werde nur schwer eine neue Beschäftigung finden.

 

Quelle: Financial Times Deutschland

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