Vertriebspartner DVAG sorgt für hohen Absatz · Einmalbeiträge steigen kräftig
Von Herbert Fromme, Köln Riester-Renten und hohe Einmalbeiträge sorgen für Wachstum bei der AMB Generali-Gruppe, die sich als drittgrößten Versicherer Deutschlands sieht. Die Tochter der italienischen Generali setzte in den ersten sechs Monaten des Jahres 190 000 Riester-Verträge ab, das waren 125 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die Vertriebsorganisation DVAG, die den größten Teil des Neugeschäfts für die AMB-Lebensversicherer liefert und sich auf Kunden mit niedrigen und mittleren Einkommen spezialisiert hat, bringt das Angebot unter die Leute. An dem Vertrieb hält die Gruppe knapp 50 Prozent, der Rest gehört DVAG-Chef Reinfried Pohl.
AMB arbeitet mit verschiedenen Marken in Deutschland, darunter Aachen Münchener, Volksfürsorge, Central und Generali. Mit 1,2 Millionen verkauften Riester-Verträgen sei man Marktführer, so der Konzern. Insgesamt haben Banken, Versicherer und Fondsgesellschaften vom Verkaufsbeginn 2001 bis Ende März 2006 rund 6,2 Millionen Verträge abgesetzt.
Die Lebensversicherer lieferten auch den größten Teil des Prämienwachstums. Neben Riester-Policen war ein Boom im Geschäft mit Einmalprämien dafür verantwortlich. Hier meldete die Aachener Gruppe 474 Mio. Euro neue Prämien im ersten Halbjahr, verglichen mit 171 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2005. Dabei handele es sich vor allem um Prämien aus der betrieblichen Altersversorgung und der Wiederanlage von abgelaufenen Lebensversicherungen, sagte ein Sprecher.
Bei den Gesamtbeiträgen mit Sparanteilen aus Riester- und Fondspolicen legte die AMB-Gruppe im ersten Halbjahr um 5,9 Prozent auf 6,89 Mrd. Euro zu, bei den Brutto-Versicherungsbeiträgen im engeren Sinn waren es 3,8 Prozent auf 6,09 Mrd. Euro. Davon stammten 3,43 Mrd. Euro Euro aus der Lebensversicherung, die der Konzern damit um 6,3 Prozent steigerte. In der Krankenversicherung verbuchte er einen Zuwachs um 4,7 Prozent auf 828 Mio. Euro, im Schaden- und Unfallgeschäft dagegen einen Rückgang um 1,1 Prozent auf 1,83 Mrd. Euro. Das Unternehmen erklärte das mit dem intensiven Preiswettbewerb. Mit einer Schaden- Kosten-Quote von 95,7 Prozent verbesserten sich die AMB-Versicherer zwar gegenüber den 97,4 Prozent des Vergleichszeitraums, blieben aber deutlich über den 92,9 Prozent des Marktführers Allianz. Das liegt vor allem an den höheren Kosten: AMB gab 31,5 Prozent der Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung als Vertriebs- und Verwaltungskosten aus, nur eine leichte Verbesserung gegenüber 32,9 Prozent im Vorjahr.
Am Krankenversicherer Central wird die Holding AMB Generali künftig 100 Prozent halten. Dafür erwirbt sie 45,9 Prozent, die bislang im Besitz von Lebensversicherern in der Gruppe sind. Zur Finanzierung hat das Unternehmen ein Darlehen über 207 Mio. £ (301 Mio. Euro) in Großbritannien aufgenommen.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo