Versicherer hebt Gewinnprognose für 2008 an
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Der Arbeitsplatzabbau in der Versicherungsbranche geht weiter. Die AMB Generali-Gruppe wird bis 2008 rund 1500 Stellen abbauen – statt der bisher angekündigten 1000. Zusammen mit der konzernweiten Konzentration von Dienstleistungen will der Versicherer damit die Kosten in den nächsten zwei Jahren um 200 Mio. Euro senken. Für 2008 hob AMB Generali deshalb die Ergebnisprognose von 410 Mio. Euro auf 450 Mio. Euro an.
Die Maßnahmen in Deutschland sind Teil einer umfassenden Drei-Jahres-Strategie der italienischen Mutter in Triest. Ziel sind eine deutliche Kostensenkung sowie die Steigerung von Gewinn und Umsatz. Generali will die ausländischen Töchter enger an sich binden.
Die Führung der AMB Generali hat entsprechend viel vor. „Unser unternehmerisches Ziel ist ganz klar: Wir wollen die Nummer eins in Ertrags- und Vertriebskraft im deutschen Privat- und Gewerbekundengeschäft werden“, sagte Walter Thießen, Chef der Nummer drei im deutschen Erstversicherungsmarkt hinter Allianz und Ergo.
Für die Mitarbeiter bedeutet das: Der Arbeitsplatzabbau wird mit 1500 Stellen um 50 Prozent höher ausfallen als noch im März angekündigt. Zurzeit hat die Gruppe mehr als 17 000 Beschäftigte. Ob und in welchem Ausmaß es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen wird, sei noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher. Er wollte auch keine Stellung dazu nehmen, welche Konzerngesellschaften von den Maßnahmen betroffen sein werden. Zur Gruppe gehören unter anderem Aachen-Münchener, Volksfürsorge, Cosmos Direkt, Central und Advocard.
Zur Bündelung verschiedener Dienstleistungsfunktionen wird AMB Generali eine Tochter in Aachen gründen. Auch eine eigene Schadenmanagement-Gesellschaft ist in Planung. Hier ist die Sitzfrage noch nicht entschieden.
Der Generali-Konzern gab gestern für das erste Halbjahr eine Steigerung des Gewinns von 1,1 Mrd. Euro auf 1,4 Mrd.Euro bekannt. Die Bruttoprämieneinnahmen betrugen 32,3 Mrd. Euro. Auf einer vergleichbaren Basis war das eine Steigerung um 2,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2005.
Quelle: Financial Times Deutschland
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