Schweizer Electronic hat Brandfolgen gut im Griff

Leiterplattenhersteller weicht auf Zweitzulieferer aus

Von Patrick Hagen, Köln Was für Konkurrenten oft den Konkurs bedeutet, hat Schweizer Electronic aus Schramberg im Schwarzwald erstaunlich gut überstanden. Ein Feuer bei dem Leiterplattenhersteller zerstörte am 1. Juni 2005 Lagerräume und Maschinen. Dennoch konnte die Firma bereits drei Wochen nach dem Feuer die ersten neuen Aufträge entgegennehmen. „Die Lieferungen sind nur wenige Tage ausgefallen“, sagte ein Unternehmenssprecher. Mittlerweile erreicht die Firma wieder 60 bis 70 Prozent ihrer alten Kapazitäten.

Während das Unternehmen zur Höhe des Gesamtschadens schweigt, haben die Versicherer dafür 142,5 Mio. Euro veranschlagt. Ein Brand dieser Größenordnung kann ein Unternehmen leicht in die Pleite treiben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen nach einem Großschaden in existenzielle Not gerät, ist hoch“, sagte Christian Wittenzellner, Brandgutachter beim Allianz-Zentrum für Technik. Der reine Sachschaden ist nach einem Brand in der Regel nicht das größte Problem. „Betriebsunterbrechungsschäden sind oft wesentlich höher als der Sachschaden“, sagte Wittenzellner. Dazu kommen der Reputationsverlust und die große Gefahr, dass Kunden sich andere Lieferanten suchen und nicht wiederkommen.

„Wir haben keine wichtigen Kunden verloren“, sagte der Sprecher. In einem von dem Feuer verschonten Werksteil gab es große Freiflächen, in denen noch funktionstüchtige Maschinen aufgestellt werden konnten. „Außerdem haben wir in Abstimmung mit den Kunden Aufträge an Zweitzulieferer abgegeben.“

Beim Wiederaufbau hat Schweizer Electronic besonderen Wert auf Brandschutzmaßnahmen gelegt. Es gibt jetzt mehr Sprinkleranlagen, und auch gegen die Verbreitung von Rauch durch die Klimaanlage hat die Firma Vorsorge getroffen. Brandexperte Wittenzellner stellt bei den Unternehmen einen Bewusstseinswandel fest. „In den letzten Jahren hat sich das Sicherheitsbewusstsein verbessert.“

Zitat:

„Wir haben keine wichtigen Kunden verloren“ – Schweizer Electronic –

Quelle: Financial Times Deutschland

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