Finanzvertrieb schließt verlustreiche Italien-Tochter
Von Herbert Fromme, Köln Der Hannoveraner Finanzvertrieb AWD hat sich überraschend von seinem Chief Operating Officer Friedemann Derndinger getrennt. Derndinger, dessen Vorstandsvertrag im September 2005 unter großem Lob für seine Arbeit bis 2011 verlängert worden war, hat AWD bereits verlassen.
Derndinger war unter anderem für die Ländergesellschaften in Italien und Großbritannien zuständig. Offenbar gab es im Vorstand schon länger eine Auseinandersetzung über die Italien-Tochter, die in den vergangenen beiden Jahren einen operativen Verlust von insgesamt 17 Mio. Euro eingefahren hat. Finanzchef Ralf Brammer soll schon länger die Schließung der Tochter gefordert haben, war bisher aber an Derndinger gescheitert.
Noch auf der Halbjahres-Pressekonferenz am 15. August hatte AWD-Chef Carsten Maschmeyer für Italien einen „positiven Trend“ festgestellt und einen deutlich verringerten operativen Verlust von 1,1 Mio. Euro für das erste Halbjahr gemeldet, verglichen mit 2,6 Mio. Euro für den Vergleichszeitraum. Betroffen von der Schließung sind 77 Vertreter und 20 Büroangestellte.
Auch der Umbau der im März 2005 in Großbritannien zugekauften Vertriebsgruppe Chase de Vere sei von Derndinger nicht robust genug angepackt worden, hieß es in Branchenkreisen. Der 44-jährige Derndinger war nach Banklehre und Studium bei Gerling und Boston Consulting beschäftigt, bevor er 2001 in den AWD-Vorstand kam.
Quelle: Financial Times Deutschland
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