Rückversicherer veräußert Geschäft an Warren Buffett
Von Herbert Fromme, Köln Der Schweizer Rückversicherer Converium hat seine US-Gesellschaft an National Indemnity verkauft, das zu Warren Buffetts Finanzgruppe Berkshire Hathaway gehört. Converium hatte seit Monaten einen Käufer für das in Abwicklung befindliche Geschäft gesucht.
Die Gesellschaft erzielt einen Verkaufspreis von 95 Mio. $. Außerdem übernimmt Berskhire Schulden in Höhe von 200 Mio. $. Der niedrige Preis hängt damit zusammen, dass Converium keinerlei Garantien für Altlasten im US-Bestand übernehmen musste.
Die frühere Zurich Re war 2001 von Zurich Financial Services umbenannt und an die Börse gebracht worden. Drei Jahre später stellte sich heraus, dass der Rückversicherer erhebliche Altlasten in den Büchern hatte. In den Jahren 1997 bis 2001 hatte die Zurich Re wie andere Rückversicherer auch Haftpflichtrisiken in den USA zu viel zu niedrigen Prämien übernommen.
Als Konsequenz musste Vorstandschef Dirk Lohmann gehen. Converium stellte das US-Neugeschäft ein und konzentrierte sich auf Europa. Inga Beale, seit Anfang 2006 Chefin des Unternehmens, hatte im September angekündigt, dass sich Converium mit einem niedrigen Preis zufrieden geben würde: „Wir würden einen kurzfristigen Verlust hinnehmen, um einen mittelfristigen Gewinn zu erzielen.“
Converium wird zur Zeit von Standard & Poor’s (S&P) mit der für einen Rückversicherer eigentlich inakzeptablen Bonitätsnote „BBB+“ bewertet. S&P stellte gestern eine Erhöhung auf das ersehnte „A-“ in Aussicht gestellt, nannte aber zwei Bedingungen. Converium müsse sein US-Geschäft glatt verkaufen, also keine Garantien übernehmen, und Probleme mit der US-Börsenaufsicht wegen der Änderung von Jahresabschlüssen aus der Welt schaffen. „An der zweiten Bedingung arbeiten wir gerade“, sagte ein Sprecher.
Quelle: Financial Times Deutschland
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