Erstversicherer dringen auf rasche Abschlüsse
Von Herbert Fromme, Baden-Baden Die Rückversicherer versuchen, im kommenden Jahr die hohen Preise zu halten oder sogar auszubauen. Das zeigte sich beim Rückversicherungstreffen in Baden-Baden, auf dem sie mit ihren Kunden, den Erstversicherern, über die Verträge für 2007 verhandeln. „Bei Naturkatastrophenrisiken in Europa suchen wir Preiserhöhungen im höheren einstelligen Prozentbereich“, sagte Thomas Witting vom Weltmarktführer Swiss Re. Auch in der Autoversicherung wollen die Rückversicherer Preiserhöhungen durchsetzen.
Damit versuchen die Großhändler des Risikoschutzes, sich weiter von der Entwicklung der Preise zu lösen, die Erstversicherer von den Endverbrauchern verlangen. Denn diese fallen. Ob der Abkoppelungsversuch gelingt, ist zweifelhaft. In der Autoversicherung sei es „eine Frage des Einzelfalls“, ob man bestimmte Risiken zeichne oder nicht, zeigte sich Witting flexibel. Allenfalls stabile Preise „mit leicht fallendem Trend“ für Europa sieht Marc Grandisson, Chef des Bermuda-Rückversicherers Arch Worldwide Re. In der Industrie-Feuerversicherung, so die einheitliche Meinung, gehen die Raten nach unten. „Dort ist die Grenze des Vernünftigen erreicht“, sagte Witting.
Verträge wurden bisher kaum unterschrieben. Allerdings dringen viele Erstversicherer auf einen frühen Abschluss. „Die haben Angst vor dem Wintersturm, der die Preise hochtreiben könnte“, spottete ein Rückversicherer.
Quelle: Financial Times Deutschland
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