Allianz Leben startet Europa-Rente

Versicherer setzen auf internationale Altersvorsorge

Die Allianz Leben hat die nach eigenen Angaben erste europäische Betriebsrente auf den Markt gebracht. Sie wird aber vorerst nur in Deutschland, Frankreich und Italien verkauft, grenzüberschreitend ist nur die Kapitalanlage. „Der Vertrieb in weiteren EU-Ländern wird sukzessive ausgebaut“, sagte eine Sprecherin.

Die betriebliche Altersversorgung wird für Beschäftigte in ganz Europa wichtiger, weil die gesetzlichen Renten sinken. Gleichzeitig schreitet die Europäisierung der Unternehmen voran. Hier setzt die Allianz an. Firmen mit mehreren Niederlassungen in EU-Ländern können bei ihr Verträge für alle Beschäftigten kaufen. „Die Produkte werden an die Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern angepasst“, erklärte die Sprecherin. Das ist etwa aus steuerlichen Gründen wichtig. „Bei der Kapitalanlage verfolgen wir eine einheitliche Strategie“, sagte sie. Die Beiträge aus allen Ländern fließen in die Fonds Allianz European Pension Balanced oder Allianz European Dynamic. In Italien gehen die Beiträge direkt in die Fonds, in Deutschland in eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie. In die jeweils anderen Länder mitnehmen können Beschäftigte die Verträge nicht.

Bislang ist das Geschäftsfeld Altersvorsorge für international tätige Unternehmen vor allem ein Berater- und Maklermarkt, sagte Konrad Deiters, Leiter der Auslandsabteilung der Talanx-Tochter Gerling Pensionsmanagement. Aufgrund des großen Potenzials wollen Versicherer nun diesen Markt erschließen. Talanx wird die beiden auf betriebliche Altersversorgung spezialisierten Töchter Gerling Pensionsmanagement und HDI Pensionsmanagement verschmelzen, in Kürze werden sie gemeinsam ein Gebäude in Köln ziehen. Die neue Firma HDI Gerling Pensionsmanagement baut gemeinsam mit dem niederländischen Partner Aegon ein Netzwerk für die internationale betriebliche Altersversorgung auf.

International tätige Unternehmen kaufen bereits über große Netzwerke von Versicherern Vorsorgeleistungen wie Invaliden- oder Unfallversicherungen für im Ausland tätige Mitarbeiter. Nach Deiters‘ Schätzung beträgt das Volumen dieses Marktes weltweit 60 Mrd. Euro jährlich. Bislang entfällt davon nur ein geringer Teil auf Betriebsrenten. „Das Potenzial für die Altersversorgung ist sehr, sehr groß“, sagte Deiters.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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