Privater Betreiber wandelt sich in Aktiengesellschaft um
Von ILSE SchlingenSiepen Und PETER KUCHENBUCH Die private Klinikkette Sana will mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft den Spielraum für weitere Krankenhausübernahmen ausweiten. Zudem soll das Grundkapital von 80 auf 120 Mio. Euro aufgestockt werden. „Die Aktiengesellschaft wird Sana einen Schub geben zu weiterem profitablem Wachstum“, erklärte Vorstandschef Reinhard Schwarz. Ein Börsengang sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht angestrebt, wäre aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen.
Bisher war das Unternehmen eine Kommanditgesellschaft auf Aktien. Mit der Umwandlung zur nichtbörsennotierten Aktiengesellschaft werde die Möglichkeit für den Einstieg von Finanzinvestoren eröffnet, sagte ein Branchenkenner. Der Zugriff der privaten Krankenversicherungen (PKV) auf Sana werde dadurch lockerer.
Das Unternehmen ist ein Pionier der Privatisierungen auf dem Krankenhausmarkt. Es wurde 1976 von der PKV gegründet und wird derzeit von 33 Gesellschaftern gehalten. Größter Aktionär ist die Deutsche Krankenversicherung, gefolgt von Signal Iduna und Allianz Private Krankenversicherung.
Sana liegt in Deutschland nach den Asklepios Kliniken, dem börsennotierten Rhön-Klinikum sowie dem zum Gesundheitskonzern Fresenius gehörenden Betreiber Helios auf Platz vier der größten privaten Klinikketten. Zu dem Konzern gehören 35 Krankenhäuser und 19 Pflegeheime. 2006 setzte das Unternehmen mit 12 400 Mitarbeitern 792 Mio. Euro um.
Akuter Geldbedarf besteht nach Firmenangaben derzeit jedoch nicht. Die Erhöhung des Grundkapitals in Höhe von 40 Mio. Euro auf 120 Mio. Euro wurde von den Eignern finanziert. Für größere Aquisitionen stünden auch Gelder des kürzlich platzierten Schuldscheindarlehens in Höhe von 120 Mio. Euro zur Verfügung. „Wir wollen den Umsatz jährlich durch Zukäufe um 250 Mio. Euro steigern“, sagte Schwarz.
Die Klinikkette hatte in den vergangenen Monaten großes Interesse am Erwerb eines Universitätsklinikums signalisiert. Aktuell soll Sana beim Verkauf des Klinikums Duisburg zu den aussichtsreichsten Bietern gehören.
Quelle: Financial Times Deutschland
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