Versicherer will Position bei Niedrigpreisen verteidigen
Von Herbert Fromme, Köln Die Kölner Versicherungsgruppe DEVK – früher Deutsche Eisenbahn Versicherungskasse – hat einen Dämpfer in der eigentlich erfolgreich betriebenen Autoversicherung erhalten. Im Jahreswechselgeschäft 2006/2007 verlor die DEVK rund 20 000 Kunden, sagte Vertriebsvorstand Engelbert Faßbender. Mit 2,1 Millionen Fahrzeugen bleibt die Gruppe aber einer der sechs führenden Autoversicherer im Privatkundengeschäft.
Die Jahreswende ist für die Branche ein wichtiges Datum, weil die meisten Verträge zum 1. Januar gekündigt werden können. „Wir sind natürlich nicht zufrieden“, sagte Vorstandschef Wilhelm Hülsmann. Er sei zuversichtlich, dass die DEVK die Einbuße im Laufe des Jahres wettmachen könne. Im Gesamtjahr 2006 hatte die Gruppe 25 000 Fahrzeuge hinzugewonnen.
Die DEVK werde ihre Position im „absoluten Niedrigpreissegment“ der Autoversicherung verteidigen, sagte Hülsmann. „Wir haben aber niemals aktiv einen Preiskrieg forciert.“ Ob die Auseinandersetzung der Autoversicherer um Marktanteile wirklich vorbei sei, wie die Marktführer Allianz und HUK-Coburg erklärten, bleibe abzuwarten.
Trotz deutlich niedrigerer Preise verdient die DEVK in dieser Sparte besser als die Konkurrenz. „Wir haben 2006 eine Schaden- und Kostenquote von 91,9 Prozent der Beiträge erzielt, im Vorjahr waren es 89 Prozent“, sagte Vorstand Gottfried Rüßmann. Von jedem Beitragseuro musste der Versicherer nur 91,9 Cent für Schäden sowie Verwaltungs- und Vertriebskosten ausgeben. Die Branche habe für 2006 rund 99 Prozent verbucht.
„Wir sind immer rund acht Prozentpunkte besser als der Markt“, sagte Rüßmann. Davon stammten vier Punkte aus geringeren Kosten und vier Punkte aus der besseren Risikoselektion. Bestimmte Risiken hält die DEVK über abschreckend hohe Preise fern. „Das gilt etwa für Porsches“, sagte Faßbender. „Ferraris versichern wir gar nicht.“
Die DEVK wird von zwei Versicherungsvereinen geführt und hat keine Aktionäre. Die Beiträge stiegen drei Prozent auf 2,08 Mrd. Euro. Einen Konzerngewinn weist die Gruppe nicht aus. Im Vertrieb sei 2006 das „beste Jahr unserer Geschichte“ gewesen, so Hülsmann.
Quelle: Financial Times Deutschland
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