Versicherer reagiert auf stagnierende Prämieneinnahmen
Von Ilse Schlingensiepen, Dortmund Die Versicherungsgruppe Signal Iduna setzt wieder stärker auf Wachstum, nachdem sie in den vergangenen Jahren vor allem die Kosten im Blick hatte. „Kostensenkung allein bringt das Unternehmen nicht nach vorn, es geht darum, neue Märkte zu erreichen“, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende Reinhold Schulte.
Außer in der Krankenversicherung kam das Wachstum im vergangenen Jahr ausschließlich aus dem Ausland. Das will Schulte jetzt ändern. Helfen sollen dabei der Ausbau des Vertriebs und neue Angebote. Dazu gehört ein neuer Autoversicherungstarif, der im August auf den Markt kommt und die Prämien stärker auf die individuellen Risiken abstimmen soll.
Die Signal Iduna Gruppe wird von drei Versicherungsvereinen geführt. Sie ist aus der Fusion der Versicherer Signal in Dortmund und Iduna Nova in Hamburg hervorgegangen. Traditionelle Kernzielgruppen sind Handwerker und Selbstständige.
Im Hauptgeschäftsfeld Krankenversicherung und den anderen Sparten müsse man mehr Anstrengungen darauf verwenden, auch auf neue Zielgruppen zuzugehen, sagte Schulte. Die Signal Iduna führe weiter Gespräche mit anderen Versicherern – darunter seien nicht nur Vereine. Der Fusionsdruck werde allgemein größer, nicht zuletzt wegen der künftigen strengeren Eigenkapitalvorschriften für Versicherer und der nur begrenzten Wachstumsaussichten für die Branche. „Man kann nicht erwarten, dass die Kapitalmärkte immer weiter nach oben gehen“, sagte Schulte.
Die Versicherungsgruppe legte im Jahr 2006 bei den Prämieneinnahmen um lediglich 0,4 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro zu. Für das laufende Jahr geht Schulte von einem marktkonformen Plus von rund einem Prozent aus. In der Krankenversicherung wuchsen die Beiträge um 1,5 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro, hier ist die Signal Iduna die Nummer vier am Markt. Die Versicherer des Konzerns, zu dem auch drei Finanztöchter gehören, steigerten das operative Ergebnis von 819 Mio. Euro auf 822 Mio.Euro. Der Gewinn nach Steuern fiel von 80 Mio. Euroauf 66 Mio. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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