S-Pensionsmanagement beteiligt sich an Kölner Beratungsunternehmen
Von Herbert Fromme, Köln Die zum Sparkassenlager gehörende S-Pensionsmanagement (SPM) wird sich nach FTD-Informationen mit 50 Prozent an dem renommierten Kölner Beratungsunternehmen Heubeck beteiligen und den Anteil bis 2010 auf 90 Prozent ausbauen. Klaus Heubeck wird Minderheitsaktionär und soll Vorstandsvorsitzender bleiben.
Der Schritt ist Teil einer geplanten Offensive der Sparkassen in der betrieblichen Altersversorgung. Hier hat das Sparkassenlager einen Marktanteil von nur 7,5 Prozent und nicht wie im gesamten Versicherungsmarkt von elf Prozent. In der betrieblichen Altersversorgung wollen die Sparkassen mittelfristig 20 Prozent erreichen. Damit bieten sie der Allianz Paroli, die hier bei deutlich über 20 Prozent liegt.
Ein Sprecher des Verbandes der öffentlichen Versicherer bestätigte den Einstieg bei Heubeck. Zum Preis wollte er nichts sagen. Anteilseigner der SPM sind mit jeweils 50 Prozent die öffentlichen Versicherer über eine Beteiligungsgesellschaft sowie die Sparkassen-Fondstochter Deka.
Zu den öffentlichen Gesellschaften gehören unter anderem die SV-Versicherer, die Provinzial-Gruppen und die Versicherungskammer Bayern. Sie arbeiten strikt nach dem Regionalprinzip. SPM hat Anfang 2007eine eigene Beratungsgesellschaft gegründet und als Leiter den langjährigen Gerling-Manager Uwe Langohr-Plato geholt. Die S-Pensionsberatung ist neben der Pensionskasse und dem Pensionsfonds die dritte Tochter der SPM.
Bei der Gründung der Beratungsgesellschaft und der Heubeck-Übernahme geht es dem Sparkassenlager um das große Geschäft mit deutschen Unternehmen, die Pensionslasten aus der Bilanz nehmen und an Versicherer abgeben wollen. Heubeck ist vor allem als Berater in der betrieblichen Altersversorgung für deutsche Konzerne tätig. Die berühmten Heubeck-Tafeln über den Sterblichkeitsverlauf bilden in vielen Unternehmen die Grundlage für die Darstellung von Pensionslasten in den Bilanzen.
Die Anteilseigner wollen in den kommenden Jahren die Kapitalbasis der SPM um 84 Mio. Euro fast verdoppeln. Zurzeit ist sie mit 89 Mio. Euro ausgestattet. Mit dem Geld sollen die Heubeck-Übernahme, der Aufbau der Beratungsgesellschaft und die Geschäftsausweitung finanziert werden.
Heubeck war 2003 von dem Softwarehaus FJA für 28 Mio. Euro gekauft worden, das sich daraufhin in FJH umbenannte. Die Zusammenarbeit scheiterte aber. Schon 2005 verkaufte FJH die Firma Heubeck im Zuge eines Management-Buyouts an den früheren Eigentümer Heubeck zurück. Der Aufwand, die erhofften Synergien zu heben, wäre zu groß geworden, hieß es damals.
Quelle: Financial Times Deutschland
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