Im Export gewinnt das sogenannte Factoring an Bedeutung. Dabei verkaufen Lieferanten ihre offenen Rechnungen gegen Gebühren an spezielle Dienstleister, die sich das Geld bei deren Kunden holen. „Der Trend geht in Richtung Factoring, weil es die Unternehmen unabhängiger von Banken macht“, sagt Carlo Ries vom Versicherungsmaker Südvers. Allerdings ist dieses Instrument nicht für alle Hersteller geeignet. „Factoring nützt einem Unternehmen nur, wenn es Liquidität braucht“, sagt Ries.
Mit einem Anteil von 35 Prozent im Exportfactoring ist der Kreditversicherer Coface Marktführer, gefolgt von der Heller Bank. Factoring ist an den Abschluss einer Kreditversicherung gekoppelt. „Es findet immer eine Risikoprüfung statt“, sagt Franz Michel von Coface Finanz. Besondere Varianten sind das Fälligkeits- und das Reversefactoring. Beim Fälligkeitsfactoring zahlt der Anbieter den ausstehenden Betrag, wenn der Belieferte nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gezahlt hat. Beim Reversefactoring beauftragt das einkaufende Unternehmen die Factoring-Gesellschaft mit der Zahlung der Außenstände. Der Lieferant erhält das Geld sofort, und der Einkäufer zahlt später an den Anbieter.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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