Kfz-Versicherer ersetzen Doppelkarte durch Nummer
Von Patrick Hagen, Berlin V ersicherungsmakler fürchten bei Fahrzeugneuzulassungen durch die neue elektronische Autoversicherungsbestätigung große Schwierigkeiten für ihr Geschäft und für die Versicherungskunden. „Die Makler wissen immer noch nicht, auf welchem Wege sie bei den einzelnen Versicherern die Nummern abfragen können“, sagte Hans-Georg Jenssen, Vorstandsmitglied des Verbands Deutscher Versicherungsmakler, gestern in Berlin.
Am 1. März führt die Assekuranz die elektronische Versicherungsbestätigung für die Zulassung ein. Statt der bekannten Doppelkarte bekommt der Kunde in Zukunft eine Nummer. Mit ihr greifen Mitarbeiter der Zulassungsstellen auf einen Datensatz zu, der bei einer Tochterfirma des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gespeichert ist. „Fahrzeugdaten und persönliche Daten sind der Nummer zugeordnet“, so Klaus Sticker, Vorsitzender des zuständigen GDV-Fachausschusses.
Makler sollen die neue Nummer über ein Webportal der GDV-Dienstleistungsgesellschaft erhalten. „Auf dem GDV-Portal sind längst nicht alle Versicherer vertreten“, sagte aber Thomas Kast vom Versicherungsmakler Südvers. Nach Angaben der GDV-Dienstleistungsgesellschaft nutzen derzeit rund 40 der etwa 120 Autoversicherer diese Möglichkeit. Sie müssen dafür 1000 Euro im Monat zahlen. „Viele Versicherer haben uns gesagt, dass sie auf dem Portal nicht vertreten sein wollen“, sagte Kast.
Die Versicherer können auch selber Deckungsnummern erzeugen und sie ihren Vermittlern zur Verfügung stellen. „Bei vielen wissen wir noch nicht, wie sie es handhaben werden“, sagte Kast. Dazu kommt, dass Kunden nicht mehr flexibel bei der Entscheidung sind, auf wen sie welches Fahrzeug zulassen – das müssen sie bei der Nummernvergabe angeben. Die alte Doppelkarte gaben die Versicherer oft blanko aus.
Quelle: Financial Times Deutschland
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