Versicherer gewinnt Fusion im öffentlichen Lager nichts ab
Von Ilse Schlingensiepen, Düsseldorf Die Versicherungsgruppe Provinzial Rheinland will durch einen breiteren Vertrieb und neue Angebote ihre Beitragseinnahmen steigern. In den vergangenen beiden Jahren hat die Gruppe an Marktanteil eingebüßt. „Wir haben uns vorgenommen, endlich wieder mehr Wachstum zu erzielen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Jansen. Er betonte, dass Fusionen mit anderen öffentlichen Versicherern keine Option seien, um die Marktsituation zu verbessern: „Dadurch entstehen nur Einheiten, die größer und unflexibler werden.“
Die regional arbeitenden öffentlichen Versicherer gehören zur Sparkassen-Finanzgruppe. Den größeren Zusammenschlüssen der öffentlichen Versicherer haben sich die Düsseldorfer bislang entzogen. Eine weitere Konsolidierung wird es Jansen zufolge geben, wenn kleinere Anbieter Probleme haben. Die Provinzial selbst hatte im September 2007 die Übernahme der kleinen Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt eingeleitet.
Seit Anfang 2008 bietet die Versicherungsgruppe Restkreditversicherungen an, die greifen, wenn Kreditnehmer ihr Darlehen nicht vollständig zurückzahlen können. Das Geschäft, das über die Sparkassen kam, habe man bislang an externe Anbieter weitergegeben, sagte Vorstand Peter Slawik. „Mittelfristig werden die anderen öffentlichen Versicherer diese Sparte an uns vermitteln.“ Mehr Kunden soll die Ausdehnung des Direktversicherers S-Direkt bringen. An ihm wollen sich drei niedersächsische Gesellschaften beteiligen. Ausbauen will die Provinzial den eigenen Vertrieb und die Zusammenarbeit mit Maklern, sagte Slawik.
2007 gingen die Prämieneinnahmen um 2,3 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zurück. Die Lebensversicherung wies ein Minus von 3,2 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro aus. Die Beiträge in der Schaden-/Unfallversicherung fielen um 1,3 Prozent auf 945 Mio. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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