Die Versicherungskammer Bayern baut ihr privates Krankenversicherungsgeschäft aus. Die Tochter Bayerische Beamtenkrankenkasse übernimmt die BBV Krankenversicherung von der Bayerischen Beamten Versicherung (BBV) – trotz des ähnlichen Namens eine völlig separate Gesellschaft. Damit stach die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Versicherungskammer mehrere Konkurrenten aus. Für kleine PKV-Unternehmen lohnt sich der große Aufwand, der mit der Umsetzung der Gesundheitsreform und weiteren Regelungen wie dem Versicherungsvertragsgesetz verbunden ist, oft nicht mehr. Die BBV hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass sie sich aus dem Krankenversicherungsgeschäft zurückziehen will. Die BBV Kranken hatte Ende des Jahres 2700 Vollversicherungen und rund 15 000 Zusatzpolicen im Bestand. Die Prämieneinnahmen betrugen 8,9 Mio. Euro im Jahr 2007. Weitere kleine Gesellschaften erwägen den Rückzug aus der Vollversicherung.
Die zur Ergo-Gruppe gehörende Versicherungsgruppe KarstadtQuelle hat bereits entschieden, diese Sparte aufzugeben. Der Bestand wird wohl an die Schwestergesellschaft DKV gehen. Das Geschäft der BBV Krankenversicherung hatten mehrere PKV-Gesellschaften im Visier, vor allem aus dem Lager der Versicherungsvereine – zu dem auch die BBV gehört. „Die Versicherungskammer Bayern war immer unser Wunschkandidat“, sagte ein Sprecher der BBV. Vor der Gründung eines eigenen Krankenversicherers im Jahr 1990 habe die BBV bereits das Krankenversicherungsgeschäft an die Versicherungskammer vermittelt. So wird es künftig wieder sein. „Die Versicherungskammer Bayern setzt durch den Erwerb der BBV Krankenversicherung ihre Wachstumsstrategie fort und gewinnt einen starken Vertriebspartner für das Krankenversicherungsgeschäft hinzu“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Beamtenkrankenkasse, Axel Kampmann. Das Unternehmen ist mit Prämieneinnahmen von 1,2 Mrd. Euro die Nummer sechs im PKV-Markt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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