Lautenschläger will nicht verkaufen

Er ist das „L“ in MLP, die Versalien des Heidelberger Finanzvertriebs stehen für „Marschollek, Lautenschläger und Partner“. Manfred Lautenschläger hat 1971 den auf Akademiker spezialisierten Finanzvertrieb gemeinsam mit Eicke Marschollek gegründet. Jurist Lautenschläger will die Anteile von 32,35 Prozent, die er und seine Familie an MLP halten, partout nicht an Swiss Life verkaufen. „Eine Zusammenarbeit zwischen Swiss Life und MLP, die über die bisherige Produktionskooperation hinausgeht, würde die Unabhängigkeit und das Geschäftsmodell von MLP nachhaltig gefährden“, sagte er.

MLP ist Lautenschlägers Lebenswerk. Der Gedanke, dass ausgerechnet der schillernde AWD-Gründer Carsten Maschmeyer den edlen Finanzvertrieb via Swiss Life in die Hände bekommt, muss für den 69-Jährigen schlimm sein. In einer Studentenkneipe kam ihm und dem 1978 tödlich verunglückten Marschollek die Idee, Akademikern Verträge von Versicherern und anderen zu verkaufen und von den Provisionen zu leben. Auch nachdem der passionierte Radfahrer 1999 den Chefsessel im Vorstand gegen den im Aufsichtsrat tauschte, behielt er die Zügel in der Hand. Wichtige Entscheidungen werden ohne den Vater von fünf Kindern nicht getroffen. Im Februar dieses Jahres hatte er den Rückzug vom Aufsichtsratsvorsitz für Dezember angekündigt.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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