Prämienaufkommen sinkt 2009 um rund ein Prozent
Von Anja Krüger
und Herbert Fromme, Berlin
Die Versicherungsbranche rechnet für 2009 mit rückläufigen Einnahmen. Das Prämienaufkommen in den Hauptsparten werde voraussichtlich um ein Prozent sinken, sagte Jörg von Fürstenwerth, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), gestern in Berlin. Für das größte Geschäftsfeld Lebensversicherung geht er von einem Rückgang von zwei bis drei Prozent aus.
Um das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit ihrer Altersvorsorge zu erhalten, will der GDV Mitgliedsunternehmen stützen, die aufgrund der Krise in Not geraten – „nicht um jeden Preis, aber mit allen vertretbaren Mitteln“, sagte GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen, der auch Chef der HUK-Coburg ist. In der letzten Kapitalmarktkrise war der Lebensversicherer Mannheimer abgestürzt, was der Branche im Wettbewerb mit den Banken geschadet hatte.
Die deutsche Assekuranz sei von der weltweiten Krise keineswegs abgekoppelt, sagte von Fürstenwerth. „Gleichwohl bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass die Versicherungswirtschaft nach wie vor ein stabiles Element in der Krise ist und nach unserer – keineswegs von Zweckoptimismus getriebenen – Einschätzung auch bleiben wird.“
Anders als Banken haben Versicherer keine Liquiditätsprobleme, weil sie über die laufenden Beitragseinnahmen ständigen Kapitalzufluss haben. Aber aufgrund der nachlassenden Wirtschaftsleistung verlieren sie Prämien. Außerdem scheuen Privatkunden langfristige Investitionen in die Altersvorsorge.
Gleichzeitig trifft die Kapitalmarktkrise die Branche, die mit Kapitalanlagen von 1200 Mrd. Euro zu den größten Anlegern gehört. Zu Beginn der Krise habe die durchschnittliche Aktienquote der deutschen Versicherer bei rund neun Prozent gelegen, sagte von Fürstenwerth. Unter Berücksichtigung von Absicherungsmaßnahmen seien es jetzt 2,7 Prozent.
2008 sind die Beitragseinnahmen der 468 im GDV zusammengeschlossenen Versicherer gegenüber 2007 um ein Prozent auf 164,5 Mrd. Euro gestiegen. Auf die Lebensversicherer entfielen davon 79,6 Mrd. Euro, ein Zuwachs von 0,8 Prozent. Allerdings schmilzt ihr Bestand. Im vergangenen Jahr liefen 7,97 Millionen Verträge aus, die Anbieter konnten aber nur 6,9 Millionen verkaufen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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