Zugewinn durch Liechtensteiner Lebensversicherung
Von Friederike Krieger, Köln
Der Schweizer Versicherer Bâloise hat sein Prämienvolumen stärker als erwartet steigern können. Die Einnahmen kletterten im ersten Quartal 2009 um 4,7 Prozent auf 3,5 Mrd. Franken. Analysten hatten mit 3,35 Mrd. Franken gerechnet. Im Sach- und Haftpflichtgeschäft stagnierten die Prämien bei 1,59 Mrd. Franken, während die Beiträge in der Lebensversicherung um 6,1 Prozent auf 1,65 Mrd. Franken anstiegen. Diesen Zuwachs verdankt der Versicherer in erster Linie seiner neuen Geschäftseinheit Bâloise Life mit Sitz in Liechtenstein, die Ende 2008 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen hat.
Der Versicherer hat die Risiken im Anlageportfolio zurückgefahren. Die Aktienquote sank von 5,1 Prozent auf 4,8 Prozent. Allerdings verminderte sich auch die Solvabilität der Bâloise von 196 Prozent auf 180 Prozent. Diese Kennziffer gibt an, wie gut das Geschäft mit Eigenmitteln hinterlegt ist. Gewinnzahlen für das Quartal nannte die Gesellschaft nicht.
Sie bekräftigte das Ziel, bis 2012 einer der ertrags- und wachstumsstärksten Versicherer in Europa zu werden. Der Konzern peilt eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent und ein Gewinnwachstum je Aktie an. Die Schaden-Kosten-Quote soll deutlich unter 100 Prozent sinken. Um diese Ziele zu erreichen, will die Gesellschaft unter anderem ihre deutschen Töchter zusammenlegen. Zur Bâloise gehören die Basler Versicherung in Bad Homburg sowie Deutscher Ring Leben und Deutscher Ring Sach in Hamburg.
Mit derselben Marke arbeitet auch der private Krankenversicherer Deutscher Ring Kranken, der als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit keinen Eigner hat, sondern den Mitgliedern gehört. Jahrzehntelang arbeiteten die drei DR-Gesellschaften trotz unterschiedlicher Rechtsformen mit einheitlichem Management. Ende 2008 beendete die Bâloise diesen Zustand, indem sie gegen große Widerstände der DR Kranken die Führung von Basler und DR Leben und Sach vereinheitlichte. Nun sollen auch die Vertriebe zusammengelegt und die Produktpalette vereinheitlicht werden. Zudem will der Versicherer 230 der bundesweit 1800 Vollzeitstellen in Deutschland abbauen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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