Geringere Schäden 2009 kein Grund zur Entwarnung
Die Versicherer müssen 2009 erheblich weniger für die Folgen von Naturereignissen zahlen als im vergangenen Jahr, verzeichnen aber eine steigende Zahl von Naturkatastrophen. Die 850 weltweit erfassten Naturkatastrophen verursachten Schäden in Höhe von 50 Mrd. $, davon waren 22 Mrd. $ versichert, teilte der Rückversicherer Munich Re am Dienstag mit. Das teuerste Einzelereignis für die Assekuranz war der Sturm „Klaus“ im Januar in Spanien und Frankreich mit versicherten Schäden in Höhe von 3 Mrd. $. 2008 noch verursachten 750 Naturkatastrophen Schäden von 200 Mrd. $, davon trug die Assekuranz 50 Mrd. $.
Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre verzeichneten die Versicherer pro Jahr versicherte Schäden in Höhe von 36 Mrd. $. Weil Rückversicherer einen Teil der Risiken von Erstversicherern übernehmen, sammeln sich bei ihnen die Schäden.
Die Munich Re warnt dennoch vor den Folgen des Klimawandels. Die moderate Schadenentwicklung in diesem Jahr gehe auf ausgebliebene Großkatastrophen zurück, teilte der Rückversicherer mit. Vor allem die Hurrikansaison im Nordatlantik sei glimpflich verlaufen. Das sei aber kein Grund zur Entwarnung. „Das Hurrikanrisiko wird nicht in einer einzelnen Saison manifest. Viele Experten sind davon überzeugt, dass der Klimawandel die Hurrikangefährdung bereits erhöht hat“, sagte Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung von Munich Re.
Seit 1950 hat sich die Zahl der wetterbedingten Katastrophen verdreifacht. 2009 waren für 45 Prozent der Schäden Unwetterereignisse verantwortlich. Vor allem in den USA sind die Schäden durch Gewitter mit Hagel, Starkregen oder Tornados stark gestiegen. „Erste Analysen lassen darauf schließen, dass hier neben den sozioökonomischen Faktoren auch der Klimawandel bereits eine Rolle spielt“, sagte Höppe.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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