Erste Versicherung gegen Schäden bei Kontoplünderung
Die aktuellen Pannen beim Einlesen von EC- und Kreditkarten bringen Millionen von Verbrauchern in große Verlegenheit. Als schlimmer jedoch empfinden viele den drohenden Missbrauch der Karten nach einem Diebstahl und die zunehmende Internetkriminalität. Die Angst hat zugenommen, seit sich im November die Haftungsregeln zuungunsten der Kunden verändert haben. Auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist ein spezieller Kontoschutzbrief, den der Direktversicherer Cosmosdirekt am 18. Januar nach eigenen Angaben als Erster auf den Markt bringen wird.
Die Schäden infolge von Kartenmissbrauch können in die Tausende gehen. Bei Verlust der Karte müssen Verbraucher Schäden bis zu 150 Euro selbst tragen, es sei denn, das Geldinstitut sieht eine geringere Eigenbeteiligung vor. Doch das ist möglicherweise nicht alles. Je nach Kartenlimit kann das Konto richtig geplündert werden. Hat sich der Kunde grob fahrlässig verhalten, muss er die Folgen eines solchen Raubzugs selbst tragen. Banken gehen zum Beispiel von grober Fahrlässigkeit aus, wenn der Dieb die Geheimzahl oder Transaktionsnummer benutzt. Dann muss der Kunde beweisen, dass er sich angemessen geschützt hat.
Die neue Versicherung springt ein, wenn Kriminelle mithilfe der Karte das Konto plündern. Sie gilt weltweit. Die Deckung umfasst den Missbrauch durch Abheben von Geld am Automaten und durch bargeldloses Bezahlen von Waren beim Online-, Telefon- oder E-Mail-Banking bis zu einem Schaden von 50 000 Euro. „Wir leisten auch bei grober Fahrlässigkeit des Kunden“, sagte ein Sprecher. Die Police kostet im Jahr für Singles 24 Euro und für Familien 36 Euro. Ausgeschlossen sind unter anderem Schäden im Zusammenhang mit Abrechnungen von Telefon- und Internetprovidern bei Vertragskunden und der Verlust von elektronisch gespeichertem Geld.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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