Reporter des Hörfunksenders NDR Info werfen dem Hannoveraner Finanzvertrieb AWD erneut Lücken in der Datensicherheit vor. Dem Sender liegen nach eigenen Angaben 12 000 Sätze mit Daten von Kunden sowie ehemaligen und heutigen Mitarbeitern des Unternehmens vor, die sensible Informationen wie Kontonummern und Einzelheiten zu abgeschlossenen Verträgen enthalten sollen. Bereits im Herbst 2009 hatte der Sender AWD eine Datenpanne angelastet, nachdem Reporter Zugang zu 27 000 Datensätzen erhalten hatten. AWD erklärte, dass es nach derzeitigem Stand keine Datenschutzverletzung gegeben habe. „Wir haben sehr gute Sicherheitsstandards“, sagte ein Sprecher. Dies habe eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt, die AWD im Herbst nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe beauftragt habe. Der NDR hatte AWD im Vorfeld der neuen Veröffentlichung zehn Datensätze zur Prüfung vorgelegt. Diese Daten seien echt, aber teilweise mehr als zehn Jahre alt, sagte der Sprecher.
AWD könne aufgrund dieses wenigen Materials nicht nachvollziehen, woher die Informationen stammten. Aus diesem Grund habe man den NDR aufgefordert, den gesamten Datenbestand einem unabhängigen Dritten zur Prüfung zu übergeben. Das habe der Sender mit Hinweis auf Quellenschutz abgelehnt. AWD prüfe nun rechtliche Schritte gegen den Sender.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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