Konsortium bewahrt Schiffsfinanzierer Gebab vor dem Aus
Patrick Hagen , Köln
Mit dem Emissionshaus Gebab aus Meerbusch ist jetzt erneut ein deutscher Schiffsfinanzierer vor dem Aus gerettet worden. Das Sanierungskonzept, das Gebab mit seinen Banken vereinbart hat, sieht auch den Einstieg eines Investors als Eigenkapitallieferant für eine Reihe von Schiffen vor. Zuvor hatten sie bereits die drei börsennotierten Schwergewichte HCI, MPC und Lloyd Fonds vor dem Untergang bewahrt – auch aus Eigennutz, denn deren Pleite hätte den kreditgebenden Banken Probleme bereitet.
Um welche Banken es sich handelt, verschwieg Gebab. Anzunehmen ist, dass es sich auch um die HSH Nordbank und die Commerzbank handelt.
Emissionshäuser legen geschlossene Fonds zur Finanzierung von Schiffen, Flugzeugen oder Immobilien auf. Gebab ist spezialisiert auf Schiffsbeteiligungen. Dabei stellen Privatanleger das für die Finanzierung nötige Eigenkapital, den Rest liefern Banken per Schiffshypothek.
Das Problem: Die Banken haben auch das Eigenkapital vorfinanziert, da die Schiffe üblicherweise bestellt wurden, bevor die Emissionshäuser anfingen, die Anlegergelder einzuwerben. In der Krise ist dieser Markt aber kollabiert. Die Emissionshäuser, die den Banken Garantien für das fehlende Eigenkapital gegeben hatten, konnten diese nicht erfüllen.
Das betraf bei Gebab nach Auskunft von Geschäftsführer Hans-Joachim Weinberger elf Schiffe. Das fehlende Eigenkapital stellt nun der Hamburger Investor KMU, der auf Beteiligungen an kriselnden Firmen aus dem Mittelstand spezialisiert ist.
Quelle: Financial Times Deutschland
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