Norddeutscher Konkurrent holt Online-Einstieg nach
Anja Krüger , Köln
Die Itzehoer Versicherungen steht vor dem Kauf des Autodirektanbieters Admiral. Beide hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben, jetzt sprächen die Vorstände über die Modalitäten, sagte ein Sprecher der Itzehoer gestern.
Admirals Käufer gehört zu den größten Autoversicherern in Schleswig-Holstein und vertreibt bislang nur Motorradpolicen über das Internet. Mit der Übernahme will die Itzehoer gegenüber der Konkurrenz eine wichtige Lücke schließen und auch Pkw-Verträge online anbieten.
Admiral.de ist erst seit drei Jahren in Deutschland aktiv und eines der ersten Opfer des heftigen Preiskriegs in der Sparte. Der Versicherer hat hohe Verluste eingefahren. Das Scheitern von Admiral in Deutschland ist auch eine Schlappe für den Rückversicherer Munich Re, der an der britischen Mutter mit zehn Prozent beteiligt ist. Bei den in Deutschland von Admiral verkauften Verträgen trägt die Munich Re 65 Prozent aller Risiken: 50 Prozent in Form der Rückversicherung und 15 Prozent in Form der Mitversicherung. Der Rückversicherungsanteil verbleibt bei der Munich Re. „Darüber, was mit den 15 Prozent geschieht, verhandelt Admiral für uns mit der Itzehoer“, sagte eine Sprecherin der Munich Re.
Admiral hat in Deutschland rund 30 000 Verträge verkauft. Die Itzehoer könnte die Verträge weiterführen, was angesichts der hohen Verluste unwahrscheinlich ist. Sie könnte auch Admirals Kunden eine Erneuerung der Policen zu anderen Konditionen anbieten. In diesem Fall würden die Altverträge abgewickelt, wofür die Itzehoer eine Gebühr von der britischen Admiral und der Munich Re fordern würde.
Quelle: Financial Times Deutschland
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