Niedrige Zinsen, die starke Zurückhaltung der Kunden und andere Folgen der Finanzkrise haben erste Opfer unter den Lebensversicherern gefordert. Sieben Anbieter geben sich geschlagen und stellen das Neugeschäft ein. Das sind die Ergo-Tochter Victoria Leben, die Bayerische Beamten Leben, die Familienschutz Leben, die Plus Leben der Stuttgarter Leben, die Hamburger Leben, die deutsche Tochter der niederländischen Delta Lloyd sowie die griechische VDV Leben. Die Unternehmen gehen in den sogenannten Run-off. Das heißt, sie verkaufen keine Policen mehr und lassen die alten Verträge auslaufen.
Experten erwarten, dass die sieben nur die Vorhut sind. Strengere Anforderungen an das Eigenkapital und niedrige Zinsen bei gleichzeitig hohen Kosten für die Verwaltung und den Vertrieb von Verträgen machen es den Anbietern schwer, profitabel zu arbeiten. Run-offs sind bislang in Deutschland – anders als etwa in Großbritannien – relativ selten. Der spektakulärste Fall ist die Mannheimer Leben, die durch die Kapitalmarktkrise 2001 bis 2003 ins Schleudern geriet und deren Bestand Protektor übernommen hat, die brancheneigene Auffanggesellschaft für Problemfälle. Neben der offiziellen Abwicklung gibt es auch den stillen Run-off, bei dem Unternehmen den Verkauf sang- und klanglos einstellen.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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