Finanzchef Schneider erwartet Gewinn trotz Abschreibungen
Herbert Fromme , Berlin
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will auch künftig in Banken investieren und erwartet das auch von den Branchenwettbewerbern. „Es gibt gar keine Alternative“, sagte Finanzchef Jörg Schneider am Rande einer Konferenz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. „Ich denke vor allem an Banken mit solidem Endkundengeschäft.“ An Instituten mit globalen, schwankungsanfälligen Geschäftsfeldern sei er weniger interessiert.
Die Versicherer gehören zu den wichtigsten Geldgebern der Banken. Einer Befragung der zehn größten Versicherer durch die Finanzaufsicht BaFin zufolge haben sie bis zu 55 Prozent ihrer Kapitalanlagen bei Banken investiert. Diese Zahl nannte Rolf Wenzel, Ministerialdirektor im Bundesfinanzministerium, auf der Konferenz. „Es gibt eine Ansteckungsgefahr“, sagte er. Auch direkt hätten die Befragten hohe Engagements in Staatsanleihen aus Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien. „Das sind zusammen elf Prozent ihrer weltweiten Kapitalanlagen.“
Schneider sagte, dass Munich Re auch im dritten Quartal weitere Abschreibungen auf Staatsanleihen vorgenommen habe. Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen bereits 703 Mio. Euro auf griechische Staatsanleihen abgeschrieben, was den Nettogewinn des Münchener DAX-Konzerns um 125 Mio. Euro schmälerte. Trotz der Abschreibungen und Belastungen aus Naturkatastrophen wie dem Erdbeben in Japan rechnet Munich Re für das laufende Jahr aber weiterhin mit einem Gewinn.
Quelle: Financial Times Deutschland
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