Mutter führt Auslandskrankenschutz der DKV in Eigenregie fort
Herbert Fromme , Köln
Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) verärgert ihre Kunden. Bislang deckte die nach Umsatz größte deutsche Krankenversicherung für rund 14 000 Mitarbeiter von 150 Firmen Krankheitskosten bei Auslandsaufenthalten ab. Diese Verträge seien gekündigt worden, wie ein Sprecher der DKV, die über Ergo zum DAX-Konzern Munich Re gehört, der FTD bestätigte.
Bei den Kunden, zu denen auch Großkonzerne gehören, kam die Kündigung nicht gut an. „Das stößt auf großes Kopfschütteln“, sagte ein Manager, der anonym bleiben wollte.
Die DKV gibt damit ein wichtiges Geschäftsfeld auf – allerdings nicht ganz freiwillig. Schließlich bietet ihre Mutter Munich Re diese Deckung auch künftig an, jedoch nur noch über die DKV Globality in Luxemburg an, die trotz ihres Namens nicht der Kölner DKV gehört. Sie ist Teil des Konzernbereichs Munich Health in München, der kräftig ausgebaut wird – zulasten der Kölner DKV.
Schon heute steuert München alle Auslandstöchter des Kölner Tochterunternehmens. Noch dieses Jahr will Munich Re dies auch rechtlich fixieren und die DKV-Gesellschaften in Spanien und anderen Ländern auf Munich Health umhängen.
Die Aufgabe der Zusatzversicherung für Manager und andere Mitarbeiter bei Auslandsaufenthalten ist schmerzhaft für die Deutsche Krankenversicherung. Schließlich gilt das Geschäft mit Unternehmen als wichtiger Zukunftsmarkt für die private Krankenversicherung – genau davon gibt die DKV jetzt einen wichtigen Teil auf. Das Firmengeschäft mit Inlandszusatzpolicen bleibt indes bei dem Kölner Unternehmen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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