Die Kölner Beratungsfirma Exulting hat Anfang August eine neue digitale Ausschreibungsplattform für Makler gestartet. Ihr Name: Broking X. Die beiden Geschäftsführer Sandra Aldenhoff und Christian Wiemann glauben an das Potenzial des Geschäftsmodells, an dem sich schon Firmen wie Swiss Re und Accenture mit Inreon erfolglos versucht haben. „Wir haben uns genau angesehen, warum es bei früheren Versuchen nicht geklappt hat“, sagt Wiemann. Eine Erkenntnis: Die traditionsbewusste Klientel mag es nicht
zu innovativ. Deshalb orientiert sich Broking X am Ablauf des traditionellen Maklergeschäfts. Vermittler, die mit dem Portal arbeiten wollen, bekommen ein verschlüsseltes Benutzerkonto. Um ein Geschäft auszuschreiben, loggen sie sich ein und klassifizieren das Risiko. Sie können dann unter den bereits registrierten Versicherern geeignete Kandidaten auswählen. Zusätzlich können Makler Unternehmen manuell eingeben, die das Portal noch nicht nutzen. Broking X benachrichtigt die ausgewählten Gesellschaften per E-Mail. Umgekehrt erhält der Makler eine Nachricht, wenn Angebote eingehen. Das Portal erlaubt ihm, eingegangene Offerten anhand Kriterien wie der Prämienhöhe auszuwählen. Auch eine individuelle Bewertung des Anbieters und seine regionale Nähe können entscheidend sein. Broking X stellt registrierten Versicherern 20 000 Euro bis 50 000 Euro pro Jahr in Rechnung. Die Makler bezahlen pro begonnener Ausschreibung zwischen zwei und drei Prozent der Prämie. Kommt es zu keinem Abschluss, wird das niedrigste Angebot als Maß genommen. Versicherungsexpertin und Risikoberaterin Rosemarie Rütten sieht wenig Nutzen in dem neuen Angebot. Broking X sei auf die gut bekannten Standardrisiken ausgelegt. „Wer neu im Geschäft ist und personelle Engpässe hat, für den kann sich die Investition lohnen, für alte Hasen weniger.“Jonas Tauber
Quelle: Financial Times Deutschland
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