Anbieter heben 2012 Beiträge um mehr als zehn Prozent an
Ilse Schlingensiepen , Köln
Die privaten Krankenversicherer erhöhen die Preise in den Billigtarifen nach Berechnungen des Analysehauses Franke und Bornberg besonders stark. So werden zum 1. Januar 2012 mindestens elf Unternehmen die Beiträge der Einsteigertarife im Neugeschäft im zweistelligen Prozentbereich anheben, teilte das Unternehmen gestern mit. Der Anstieg reicht von elf bis 19 Prozent. Den Bestandskunden drohen nach Einschätzung der Analysten ähnliche Steigerungen.
Neukunden kommt der Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) damit teuer zu stehen. Viele Versicherer hatten preisgünstige Angebote entwickelt, um gesetzlich Krankenversicherten den Wechsel ins private System schmackhaft zu machen. Den günstigen Prämien stehen oftmals Leistungen gegenüber, die unter dem Niveau der gesetzlichen Krankenkassen liegen. Zielgruppe waren vor allem junge Selbstständige. Häufig waren sie bald nicht mehr in der Lage, die Prämien zu zahlen.
„Der Trend zu Einsteigertarifen ist eine für die Versicherten teure Fehlentwicklung“, kritisiert Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Er geht davon aus, dass die Anbieter die knapp kalkulierten Tarife auch künftig nur mit erheblichen Prämienerhöhungen lebensfähig halten können. Verbraucherschützer hatten früh vor den Angeboten gewarnt, die selbst in der Branche umstritten sind. Große Anbieter wie DKV und Central haben sich wegen negativer Erfahrungen vom Konzept verabschiedet.
Versicherer in der Zange19
Quelle: Financial Times Deutschland
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