Die Prozessfinanzierungstochter des Rechtsschutzversicherers Roland will von der erwarteten Klagewelle gegen den britischen Lebensversicherer Clerical Medical profitieren. Roland Prozessfinanz bietet ab sofort enttäuschten Anlegern an, Klagen gegen das Unternehmen zu finanzieren. Bei Erfolg muss der Kunde einen Teil der erstrittenen Summe an Roland abgeben. Bei einem Streitwert bis 500 000 Euro sind 30 Prozent üblich, für den darüber liegenden Betrag 20 Prozent. „Bei Klagen gegen Clerical Medical wird der Anteil ähnlich hoch sein, im Einzelfall möglicherweise höher“, sagt Arndt Eversberg, Vorstand von Roland Prozessfinanz. Geht der Prozess verloren, muss der Anleger nichts zahlen. Die Erfolgsaussichten sind gut. Vor Kurzem hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Kunden mit bestimmten Anlageprodukten Ansprüche an Clerical Medical haben. Der Versicherer hatte Verträge mit überzogenen Renditeversprechen verkauft. Vor deutschen Gerichten sind rund 1000 Klagen gegen Clerical Medical anhängig, die Zahl der Geschädigten wird auf 30 000 geschätzt. Roland ist im Fall Clerical Medical bereit, auch bei kleineren Streitwerten in die Vorfinanzierung zu gehen. Normalerweise übernimmt der Prozessfinanzierer Verfahren erst ab einem Streitwert ab 50 000 Euro bei Kunden von Roland Rechtsschutz und ab 100 000 Euro bei anderen.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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