Rückversicherer rechnet mit geringer Schadenbelastung
Friederike Krieger
Friederike Krieger , Köln
Der Hurrikan „Sandy“ lässt die Hannover Rück kalt. Finanzchef Roland Vogel rechnet mit einem „verkraftbaren Schaden“ für den weltweit drittgrößten Rückversicherer. „Wenn die Schätzungen von einem gesamten versicherten Schaden zwischen 5 und 20 Mrd. Dollar zutreffen, dann ist nicht damit zu rechnen, dass unser verbleibendes Großschadenbudget ausgeschöpft wird“, sagte er am Dienstag bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal. „Sandy“ hatte Anfang der Woche an der Ostküste der USA und zuvor bereits in der Karibik schwere Schäden angerichtet.
Für das Gesamtjahr hat die Hannover Rück 560 Mio. Euro für Großschäden einkalkuliert. Davon stehen nach den ersten neun Monaten noch 360 Mio. Euro zur Verfügung. Größter Einzelschaden war die Dürrekatastrophe in den USA, die den Konzern mit 49 Mio. Euro netto belastet hat. In den ersten neun Monaten lag die Belastung bei 193 Mio. Euro, nach 743 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Dank des günstigen Schadenverlaufs und eines guten Kapitalanlageergebnisses stieg das Konzernergebnis in den ersten neun Monaten von 382 Mio. auf 671 Mio. Euro. Die gebuchten Bruttoprämien wuchsen um 13,6 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen stieg um 15,4 Prozent auf 822 Mio. Euro. Dies sei hauptsächlich auf den gestiegenen Kapitalanlagebestand und den deutlichen Ausbau der Unternehmensanleihen in den vergangenen zwei Jahren zurückzuführen, so der Konzern.
Für das Gesamtjahr rechnet die Hannover Rück mit einem Gewinn von mehr als 800 Mio. Euro, sofern die Großschäden die Erwartungen nicht übertreffen. Für 2013 peilt das Unternehmen einen ähnlich hohen Jahresüberschuss an. „Wir rechnen im kommenden Jahr schon mit einem Wachstum und auch mit steigenden Preisen, gehen aber nicht davon aus, dass wir das gleiche Kapitalanlageergebnis wie in diesem Jahr erwirtschaften können“, sagte Vogel. In Aktien will der Konzern so schnell nicht wieder investieren.
Quelle: Financial Times Deutschland
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