Herbert Fromme
Die deutsche Versicherungswirtschaft hat ihren 2010 erstmals verabschiedeten Verhaltenskodex zu Vertriebspraktiken verschärft. Damit reagiert die Branche auf das immer schlechter werdende Image, das zuletzt durch Skandale wie die Ergo-Sexreise nach Budapest und sinkende Auszahlungen der Lebensversicherer nachhaltig beschädigt wurde. Ab sofort müssen Mitgliedsfirmen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die sich dem Kodex unterwerfen, die Einhaltung alle zwei Jahre von Wirtschaftsprüfern bestätigen lassen. Der GDV listet im Internet die Unternehmen auf, die sich verpflichtet haben – mit Datum der letzten Prüfung und Namen der prüfenden Firma. Wer sich nicht prüfen lässt, wird gestrichen. Der Kodex legt zum Teil Selbstverständlichkeiten fest, etwa, dass Vermittler im Interesse des Kunden beraten sollen. Auch bei Abwerbungen und Umdeckungen „ist das Kundeninteresse zu beachten“. In anderen Punkten werden interne Compliance-Regeln gegen Korruption, Fortbildungsmaßnahmen sowie Transparenz über den rechtlichen Status als Vertreter, Makler oder Berater verlangt. Eher weich ist die Regel, dass die umstrittenen umsatzbezogenen Sondervergütungen für Makler „die Unabhängigkeit des Maklers und das Kundeninteresse“ nicht beeinträchtigen dürfen – von Verbot ist keine Rede.Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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