2012 haben sich die Schäden durch Unwetter in Grenzen gehalten. Doch der Frost Anfang des Jahres hat viele Wasserleitungen zum Platzen gebracht. Das könnte Hausbesitzern auch in diesem Jahr blühen.
Nach einem von vielen Unwettern geprägten Jahr 2011 war das vergangene Jahr im Hinblick auf größere Sturm- und Elementarschäden relativ ruhig. Das ist das Fazit der aktuellen Schadenbilanz 2012 des zur Munich Re gehörenden Versicherers Ergo.
Die Schäden durch Unwetter lagen nach ersten Schätzungen noch unter der durchschnittlichen volkswirtschaftlichen Belastung von 1,1 Mrd. Euro. Im Vorjahr verursachten Elementarschadenereignisse Schäden in Höhe von 1,4 Mrd. Euro, davon waren 760 Mio. Euro versichert.
Die größten Sturmschäden im vergangenen Jahr richtete der Wintersturm Andrea an, der Anfang Januar 2012 über Deutschland hinwegfegte. Er verursachte hierzulande Gesamtschäden in Höhe von 200 Mio. Euro, davon waren 130 Mio. Euro versichert. Verglichen mit dem Vorjahr war die Belastung durch Stürme allerdings relativ moderat. 2011 war von der Anzahl der Ereignisse her betrachtet das sturmreichste Jahr der vergangenen 40 Jahre.
Die größten Schäden entstanden 2012 durch den starken Frost zu Beginn des Jahres, als zeitweise Temperaturen von unter minus 20 Grad herrschten. Denn bei starken Minusgraden können Heizungsrohre und –körper platzen. „Taut das Wasser später wieder an, läuft es auch dem Leck in Mauern und Räume und verursacht teils enorme Sachschäden“, erklärt Christian Diedrich, Vorstandsvorsitzender der Ergo Versicherung.
Das könnte Hausbesitzern nach Einschätzung des Versicherers auch Anfang dieses Jahr wieder blühen. 2013 werde es vermutlich erneut einen harten Winter geben, so die Ergo. Die anschließende Schneeschmelze könnte für Hochwasser sorgen. Die zu erwartenden Stürme sind dagegen noch nicht vorhersagbar.
Für Leistungswasserschäden durch Frost sowie Zerstörungen durch Feuer, Sturm und Hagel kommt die Wohngebäudeversicherung auf. Abgedeckt sind Gebäudeteile sowie im Haus festverankerte Objekte wie die Küche. Für bewegliche Gegenstände ist der Hausratversicherer zuständig. Er leistet nicht nur bei Leitungswasser-, Feuer, Sturm- und Hagelschäden, sondern auch bei Einbruchdiebstahl und Raub.
Weder in der Gebäude- noch in der Hausratversicherung sind allerdings Schäden durch Starkregen, Hochwasser, Überschwemmungen oder Schneedruck abgesichert. Dazu benötigen Hausbesitzer eine zusätzliche Elementargefahrendeckung. Bisher besitzen aber nur 30 Prozent der Haushalte solch eine Zusatzdeckung. Verbraucherschützer kritisieren, dass gerade Anwohner in besonders hochwassergefährdeten Regionen keine Police bekommen oder einen hohen Zuschlag zahlen müssen.
Die Gesamtschäden durch Naturkatastrophen betrugen in den vergangenen 40 Jahren in Deutschland rund 87 Mrd. Euro, versichert waren davon 35,5 Mrd. Euro.
Quelle: Capital.de
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